Was Tut Der Staat Für Obdachlose?

Was Tut Der Staat Für Obdachlose
Finanzielle Unterstützung – Grundsätzlich haben wohnungslose und obdachlose Menschen die gleichen Leistungsansprüche wie andere Menschen auch. Wenn sie arbeitslos werden, können sie Arbeitslosengeld beziehen. Läuft das aus und der Betroffene ist erwerbsfähig, hat dieser Anspruch auf Hartz IV – das Geld wird mancherorts in Tagessätzen ausgezahlt.

Wer nicht arbeiten kann, hat Anspruch auf Sozialhilfe. Personen, die nicht erwerbsfähig und hilfebedürftig sind, sowie bedürftige Personen über 65 Jahre haben einen gesetzlichen Anspruch auf Sozialhilfe. “Hilfe zur Überwindung besonderer Schwierigkeiten”, laut Sozialgesetzbuch XII, soll den Betroffenen durch Beratung und persönliche Unterstützung gegeben werden.

Wenn “besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten” verbunden sind – beispielsweise nach einer Haftentlassung – soll eine gezielte Hilfestellung zur Überwindung dieser Schwierigkeiten gewährt und eine Eingliederung in das gesellschaftliche Leben ermöglicht werden.

persönliche BetreuungBeratungHilfen bei der Beschaffung und dem Erhalt einer WohnungUnterstützung beim Einstieg ins Arbeitsleben oder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz

Was bekommen Obdachlose in Deutschland?

Bekommen Obdachlose Hartz 4? – Was Tut Der Staat Für Obdachlose Obdachlos: Kann trotzdem Hartz 4 beantragt werden? Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II für Menschen, die hilfebedürftig sind, das heißt, den Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Damit sie Arbeitslosengeld 2 bekommen können, müssen Betroffene zudem in der Lage sein, mindestens drei Stunden täglich arbeiten zu können,

Obdachlosigkeit : Als obdachlos werden Menschen bezeichnet, die weder einen festen Wohnsitz noch eine Unterkunft haben. Sie schlafen meist in Parks, Bahnhöfen oder ähnlichem. Eine Obdachlosigkeit kann aus vielen verschiedenen Gründen entstehen. Denkbar sind beispielsweise der Verlust der Arbeit, hohe Schulden, häusliche Gewalt oder psychische Probleme wie Depressionen, Schizophrenie oder Sucht. Wohnungslosigkeit : Wohnungslose verfügen hingegen über eine Unterkunft, haben diese allerdings nicht durch einen Mietvertrag abgesichert, Dies kann beispielsweise bei Bewohnern von Notunterkünften oder stationären Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe der Fall sein.

Obdachlos sein und Hartz 4 beziehen – diese beiden Dinge schließen sich nicht grundsätzlich aus !

Wer kümmert sich um die Obdachlosen?

Beratung und Unterstützung Menschen, die keine Wohnung mehr haben oder von Obdachlosigkeit bedroht sind, erhalten Unterstützung von den, Die Wohnungslosenhilfe des ASB sucht gemeinsam mit den Klienten nach Wegen, wie drohende Wohnungslosigkeit abgewendet werden kann.

  • Auch bereits wohnungslose Menschen unterstützt die Wohnungslosenhilfe des ASB dabei, wieder eigenen Wohnraum zu finden.
  • Darüber hinaus werden Betroffene z.B.
  • Bei der Suche nach einer Arbeitsstelle unterstützt.
  • Gemeinsam werden wieder Zukunftsperspektiven entwickelt.
  • Die Palette der ASB-Hilfeleistungen ist breit gefächert.

Dazu gehören unter anderem:

Gespräche mit Vermietern und Angehörigen Vermittlung von Kontakten zu Sozialen Diensten Vermittlung einer Unterkunft Sicherstellung der medizinischen Versorgung Hilfe bei bestehenden Gerichtsverfahren Hilfe bei der Arbeitssuche Unterstützung beim Aufrechterhalten sozialer Kontakte

In einigen Regionen bitet der ASB auch Tagesstätten für wohnungslose Menschen an. Dort finden sie tagsüber einen Aufenthaltsort mit Duschräumen. Sie können an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen oder ihre Wäsche waschen. Die Tagesstätten arbeiten eng mit Ärzten zusammen, sodass die wohnungslosen Menschen zusätzlich Beratung und Behandlung bei medizinischen Problemen erhalten.

  • Zusätzlich bietet die Wohnungslosenhilfe in jeder Tagesstätte viele lebenspraktische Kurse an, zum Beispiel in Haushaltsführung.
  • Wohnungslose Menschen werden hier unterstützt, stabilisiert und motiviert, um eine Wiedereingliederung zu ermöglichen.
  • In einigen Städten bietet der ASB zudem Wohnungslosenheime an.

Fachkräfte unterstützen die Bewohner mit Hilfe von Beschäftigungsangeboten dabei, ihrem Tag wieder eine Struktur zu geben. Für viele Wohnungslose ist dies nach Jahren auf der Straße eine neue Erfahrung, die auch das Vertrauen an die eigenen Kräfte stärkt.

Warum gibt es Obdachlose wenn es Hartz 4 gibt?

Warum gibt es Obdachlosigkeit trotz Hartz IV? – Insbesondere in schwierigen Lebenssituationen und nach Lebenskrisen sind Menschen manchmal nicht mehr in der Lage, ihren Verpflichtungen als Mieter nachzukommen oder einen Haushalt zu führen. So kann es schnell zu rückständigen Mietzahlungen, zur ordentlichen oder außerordentlichen Kündigung des Wohnraums und zum Verlust der Wohnung kommen.

Angst, zum Jobcenter zu gehen: Viele Menschen führen aufgrund von Obdachlosigkeit ein Leben in der sozialen Isolation. Dadurch kann die Hemmschwelle sehr hoch sein, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Diese Hemmschwelle kann im Laufe der Zeit größer werden, sodass zwischenmenschliche Beziehungen immer schwieriger werden. Hinzu kommen möglicherweise die Scham in Bezug auf das Äußere und die fehlende Gelegenheit, regelmäßig zu duschen oder zu baden. Krankheit oder Alkoholsucht: Es ist nicht selten, dass Menschen infolge von Alkoholismus oder einer Krankheit von Obdachlosigkeit betroffen sind. Auch bei Alkoholismus handelt es sich um eine Krankheit, die der Behandlung bedarf. Dadurch brechen Ehen und Beziehungen auseinander, es kann zu einem Jobverlust kommen, sodass sich mancher in Armut oder schlimmstenfalls auf der Straße wiederfindet. Selbst alltägliche Dinge geraten zu einer großen Herausforderung, sodass eine Lethargie entstehen kann. In diesem Zustand ist der Gang zum Jobcenter nahezu unmöglich, sodass ein Antrag auf Hartz 4-Leistungen nicht in Betracht kommt. Das Gefühl von Freiheit: Es gibt aber auch Menschen, die sich freiwillig für ein Leben auf der Straße entscheiden. Auch hier gibt es mehrere Gründe. Einer der wichtigsten Gründe für ein Leben auf der Straße ist das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Scham aufgrund von bestimmten Lebenssituationen: Der Übergang von einem geordneten Leben in die Obdachlosigkeit kann manchmal ganz schnell verlaufen. Manchmal ist es der Verlust von Arbeit und der fehlende Lebensalltag, das Abrutschen in Schulden, eine Trennung oder Scheidung oder ganz einfach gestiegene Mietpreise, die Menschen aus der Bahn werfen und in die Obdachlosigkeit treiben. Da fällt es manchem, der bislang sein Leben gut gemeistert hat, schwer, zum Jobcenter zu gehen und dort als Bittsteller aufzutreten. Zu groß sind das Minderwertigkeitsgefühl und eine gewisse Scham, die den Gang zum Jobcenter unmöglich werden lassen. Gründe für die Obdachlosigkeit können auch eine kriminelle Vergangenheit, psychische Störungen oder einfach der Anstieg der Mietpreise sein. Auf Hartz 4 sollten Sie jedoch nicht verzichten. Stattdessen sind die Sozialleistungen ein wichtiger Grundstein, um den Weg zurück ins Leben zu finden und möglichst bald ein Dach über dem Kopf zu haben.

Wie viel Geld bekommen Obdachlose pro Tag?

Grundsätzlich hat jeder Wohnungslose einen Anspruch auf Erhalt von Tagesgeld. Ausgezahlt wird das in den zuständigen Behörden und Ämtern, Die Modalitäten sind sehr unterschiedlich. Die Höhe des Tagesgeldes ist direkt abhängig von der gesetzlich geregelten Höhe des monatlichen Bedarfes zur Grundsicherung des Lebens. Gegenwärtig sind das 359 € im Monat bzw.12,13 € pro Tag.

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Wie wird Obdachlosen in Deutschland geholfen?

Die Hilfsangebote sind für wohnungslose und obdachlose Menschen in der Regel kostenlos. An vielen Orten erhalten Betroffene ergänzende Angebote wie Bekleidung, Schuhe, Decken oder Schlafsäcke. Die DRK-Wohnungslosenhilfe leistet uneigennützig Hilfe. Für das DRK steht der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit.

Welche Hilfen gewährt der Staat zur Überwindung von Obdachlosigkeit?

Welche Unterstützungsmöglichkeiten für wohnungslose Menschen gibt es? – Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sind im Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) in den §§67-69 geregelt. Darin heißt es: “Personen, bei denen besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind, sind Leistungen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten zu erbringen, wenn sie aus eigener Kraft hierzu nicht fähig sind.” Ziel der Hilfe ist aber auch, zu verhindern, dass sich die Situation verschlimmert.

  • Zu den Leistungen zählen: persönliche Betreuung, Beratung, Hilfen bei der Beschaffung und dem Erhalt einer Wohnung, Unterstützung beim Einstieg ins Arbeitsleben oder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
  • Grundsätzlich haben wohnungslose Menschen die gleichen Leistungsansprüche wie alle anderen Bürger und Bürgerinnen auch.

Wenn sie arbeitslos werden, können sie also Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch III (Arbeitslosengeld) beziehungsweise Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV) beziehen. Nicht erwerbsfähige Menschen haben einen Leistungsanspruch nach dem Sozialgesetzbuch XII (Sozialhilfe).

Was brauchen Obdachlose am meisten?

5 Möglichkeiten, Obdachlosen zu helfen – und was Sie besser lassen sollten Geld spenden:

Sich bewusst machen, was mit dem Geld geschehen soll. Sich über entsprechende Anbieter informieren. Dies wenn möglich persönlich, denn im Gespräch können wichtige Aspekte der Arbeit zur Sprache kommen.

Materielles (Lebensmittel, Bekleidung, Hygieneartikel,,) spenden:

Bei einer konkreten Einrichtung erfragen, was beziehungsweise ob mein Spendenangebot gerade benötigt wird.Dinge nur in der Qualität spenden, in der ich sie selbst annehmen würde.

Zeit spenden: Die persönlichen Voraussetzungen klären: Was ist meine persönliche Motivation? Wieviel Zeit habe ich? Was möchte ich tun? In der Arbeit mit obdachlosen Menschen werde ich mit viel Not und persönlichen Schicksalen konfrontiert. Kann ich nach meinem Engagement abschalten? Welche Möglichkeiten gibt es, das Erlebte zu reflektieren? Für die Menschen ist es wichtig, so angenommen zu werden, wie sie sind.

  1. Ann ich den Menschen mit ausreichend Sensibilität und Respekt begegnen? Obdachlose Menschen haben manchmal mir fremde Verhaltensweisen entwickelt.
  2. Inwieweit kann ich Andersartigkeit achten ohne sie zu bewerten? Sich informieren, was gebraucht wird.
  3. Dies ist wichtig nicht nur, um tatsächlich eine sinnvolle Unterstützung zu leisten, sondern auch, um sich selbst vor Enttäuschungen und falschen Erwartungen zu schützen.

Und dann: Lassen Sie sich mit Neugier und Freude auf die Begegnungen ein, und lassen Sie sich von den Perspektiven, die sich dadurch eröffnen, überraschen. : 5 Möglichkeiten, Obdachlosen zu helfen – und was Sie besser lassen sollten

Was tun wenn ein Obdachlose vor dem Haus?

In London will man mit Metallspitzen im Boden Obdachlose abwimmeln. So groß die Empörung im Internet ist, so heuchlerisch ist sie. Da sieht man gerne mal weg. Bild: dpa In London wurde die Nische neben einem Hauseingang mit dicken Metallspitzen versehen. Das sollte Obdachlose davon abhalten, Schutz zu suchen. Ein junger Mann entdeckte sie auf dem Weg zur Arbeit und teilte ein Foto via Twitter,

  1. Das Internet empört sich seit Tagen über diese Unmenschlichkeit.
  2. Aus allen Ecken der Welt tauchen nun Fotos auf.
  3. Hier gestachelte Hydranten und Blumentöpfe in New York, da spitze Steine unter Brücken in Kapstadt,
  4. Aktivisten überschütten die Spitzen mit Beton, es werden „Anti-Spikes-Anzüge” erfunden und eine Petition gegen die Metallspitzen gibt es auch schon.

Aber bringt das denn irgendwas? Die „Anti-Homeless-Spikes” sind keine Neuheit und schon gar nicht ist die Einstellung neu, dass Obdachlose vertrieben werden sollen, weil sie das Auge beleidigen. Die Aufregung um die inhumane Vorgehensweise ist verständlich, aber man sollte sich wohl auch fragen, ob man nicht mitverantwortlich ist für diese Entwicklung.

Wie würde man denn selbst reagieren, wenn ein Obdachloser in der Nische vor der eigenen Tür leben würde? Man könnte ihm natürlich jeden Morgen ein Brötchen mitbringen, mal ne Decke oder ein paar Euro schenken und einfach akzeptieren, dass dieser Mensch keinen anderen Ort hat als diese Ecke an der Haustür.

Das ist aber nicht die Realität. Die meisten würden die Nase rümpfen, sich bei der Hausverwaltung beschweren oder gleich die Polizei rufen – denn sie würden das als Bedrohung wahrnehmen. Es wäre eine Abwertung der Immobilie und somit eine Abwertung des eigenen Status.

  • Es wäre naiv anzunehmen, dass nur reiche oder konservative Menschen so denken.
  • Ignoranz ist eine Eigenschaft, die sich durch alle Wählergruppen und Altersschichten zieht.
  • Armut ist das Problem der anderen.
  • Sie wird nur zeitweise wahrgenommen, wenn man aus Mitleid ein paar Euro spendet, um das eigene Gewissen zu beruhigen.

Oder eben, wenn man sich aus dem sicheren Wohnzimmer digital über Metallspitzen am Londoner Boden aufregt. Aber dann ist auch Schluss, näher soll sie einem nicht kommen, die Armut. Könnte ja ansteckend sein. Anders kann man sich nicht erklären, dass in den Großstädten Europas so viel Geld in Anti-Obdachlosen-Maßnahmen investiert wird.

Wenn alle der Meinung wären, dass ein Obdachloser das gleiche Recht darauf hat auf einer Parkbank ein Nickerchen zu machen wie jeder Bürohengst in seiner Mittagspause auch, könnte man sich das Geld getrost sparen. Aber die sichtbare Armut widert die Menschen an, sie erinnert sie an ihre Verlustängste und an Vergänglichkeit.

Deswegen wird auch in Deutschland Geld in Maßnahmen statt in Hilfe investiert. Es werden Zäune unter Brücken errichtet und Bänke mit Kanten, Lehnen und Rundungen versehen. Es wird das Ordnungsamt gerufen, wenn ein Obdachloser sein Geschäft in einem Park verrichtet.

Kann man ohne festen Wohnsitz Hartz 4 beantragen?

„In Deutschland muss niemand auf der Straße leben” – diese Aussage wirkt teils wie Hohn, gibt es doch sehr viele Menschen, die ohne festen Wohnsitz in Deutschland leben. Das liegt allerdings nicht daran, dass der Staat diese Personen „im Stich” lässt. Was Tut Der Staat Für Obdachlose Haben obdachlose Menschen einen Anspruch auf Hartz-4-Leistungen? Unser Ratgeber verrät es. Doch wie genau können Betroffene Hartz 4 ohne Wohnung beantragen ? Ist ein eigenes Konto notwendig bzw. wie läuft die Auszahlung der Leistungen ab? Kann bei drohender Obdachlosigkeit wegen Mietschulden ein Darlehen beim Jobcenter beantragt werden? Zu diesen Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber die passenden Antworten.

Wie lange lebt ein Obdachloser?

Viele verelenden – Wer auf der Straße oder in einer Unterkunft lebt, hat wenig Möglichkeiten, sich hinreichend zu pflegen: Gut drei Viertel der Gestorbenen befanden sich „in einem mäßigen bis schlechten körperlichen Zustand”. Rund 15 Prozent waren sogar verelendet, also etwa von Parasiten befallen. Was Tut Der Staat Für Obdachlose Kommentar „Vier Wände sind die beste Medizin!” Obdachlose sterben mit durchschnittlich 49 Jahren. Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer kennt die Gründe dafür – und formuliert in seinem Kommentar einen ebenso einfachen wie wirkungsvollen Appell.

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Kann man als Obdachloser eine Wohnung bekommen?

Obdachlose im Sozialstaat – Zum Recht auf angemessene Wohnung / / Walter Lampe Grundrechte-Report 1998, S.189-194 Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe schätzt die Zahl der Wohnungslosen auf ca.930000 Personen. Etwa 150000 Menschen leben auf der Straße, davon ungefähr 50000 Kinder und Jugendliche.

Obdachlosigkeit verletzt die Würde des Menschen. Folglich müssen wir den Tatbestand der Wohnungslosigkeit als Verstoß gegen die Menschenwürde und das Sozialstaatsgebot begreifen. Nach Art.20 Abs.1 GG ist die Bundesrepublik darauf festgelegt, ein „demokratischer und sozialer Bundesstaat” zu sein. Das Sozialstaatsgebot steht zugleich mit dem Demokratieangebot in Art.20 Abs.1 GG und den besonderen Ausprägungen des Rechtsstaatsgebotes in Art.20 Abs.3 GG an zentraler Stelle des Grundgesetzes.

Nach Ernst-Rudolf Huber ist der Sozialstaat _ein dem Industriezeitalter adäquater Staat der sozialen Intervention, die dem Schutz der schwächeren Gruppen in der Gesellschaft dienen soll. Folglich besteht eine wesentliche Aufgabe des Staates darin, für eine solche Integration der Obdachlosen zu sorgen.

  1. Das Sozialstaatsprinzip verpflichtet den Staat, sich um soziale Sicherheit, soziale Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich zu bemühen.
  2. Im Grundgesetz ist kein Grundrecht auf Wohnen formuliert.
  3. Jedoch beeinträchtigen die Folgen von Obdachlosigkeit verschiedene Grundrechte, wie zum Beispiel Menschenwürde (Art.1 Abs.1 GG), die körperliche Unversehrtheit (Art.2 Abs.2 GG), Ehe und Familie (Art.6 Abs.1 2 GG) sowie die freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art.2 Abs.1 GG).

Obdachlose haben grundsätzlich einen Anspruch auf Unterbringung, nach dem ihnen eine Unterkunft ganztägig nicht nur zum Schutz gegen die Witterung, sondern auch sonst als geschützte Sphäre zur Verfügung steht. Zu dieser Bereitstellung einer Unterbringung sind in der Regel die Kommunen verpflichtet.

  1. Obdachlos ist derjenige, der keine abgeschlossene Wohnung mit einem Mietvertrag hat.
  2. Nach § 2 der Durchführungsverordnung zu § 72 BSHG sind „Personen ohne ausreichende Unterkunft im Sinne des § 1 Abs.2 Satz 1 Personen, die in Obdachlosen- oder sonstigen Behelfsunterkünften oder in vergleichbaren Unterkünften leben”, das heißt, Obdachlose sind diejenigen, die in einer Obdachlosenunterkunft leben.

Aus ordnungsrechtlicher Sicht und nach allgemeiner Rechtsmeinung sind Obdachlose eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Die zu schützenden Güter sind neben Sicherheit und Ordnung auch Leib und Leben der Obdachlosen. Die gesetzliche Grundlage bilden hier bezeichnenderweise die Polizeigesetze der Länder.

  • Für die Ordnungsbehörden ist nur derjenige obdachlos (und wird damit auch statistisch erfaßt), der sich obdachlos meldet, um untergebracht zu werden.
  • Aus diesem Grunde sind weitaus mehr Menschen obdachlos, als durch die Statistiken erfaßt werden.
  • In Juni 1996 fand in Istanbul die 6.
  • Große UNO-Konferenz (Habitat II) mit den Hauptthemen „angemessene Unterkunft für alle” und „nachhaltige Siedlungen in einer zur Verstädterung strebenden Welt” statt.

In der Präambel heißt es unter Ziffer 9: „Alle Menschen und alle Familien besitzen das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard – wozu angemessene Nahrung, Kleidung, Wohnraum, gesundes Wasser und Abfallbeseitigung gehören – sowie auch eine stetige Verbesserung der Lebensbedingungen.” Und in Kapitel 3 unter Ziffer 25 verpflichten sich die Staaten, „das Angebot an erschwinglichem Wohnraum zu vergrößern”.

Nach Ziffer 54 gilt es, „regelmäßig zu beurteilen, wie der Notwendigkeit staatlichen Eingreifens zur Befriedigung besonderer Bedürfnisse der armen und der schwachen Gruppen am besten entsprochen werden kann, für welche die traditionellen Marktmechanismen versagen”. Unter diesen Leitsätzen der Habitat-II-Konferenz hat die Bundesregierung ihre Unterschrift geleistet.

In Hannover haben wir für die auf dem Wohnungsmarkt nicht zu vermittelnden Obdachlosen die Soziale Wohnraumhilfe gegründet, in der durch die Kooperation von Wohnungsbauunternehmen, Landeshauptstadt Hannover und einem Sozialträger (Diakonie) Wohnungen mit normalen Mietverträgen für Obdachlose geschaffen werden.

Das grundlegende Konfliktpotential bei den Wohnungslosen liegt in der Verknüpfung der Chancenungleichheit bei der Teilhabe am Wohnungs- und Arbeitsmarkt. Obdachlosigkeit beginnt in der Regel mit Arbeitslosigkeit. Danach kommt es häufig zu Eheproblemen, Suchtverhalten, Krankheiten, Schulden, Rückzug aus Sozialbeziehungen und Vereinen, Resignation und Apathie, Zunahme negativer Einstellungen gegenüber Behörden, Ehescheidung, kleinen Strafdelikten wie Schwarzfahren oder Diebstahl und letztlich zum Wohnungsverlust.

Manche versuchen dann eine Zeitlang bei Verwandten unterzukommen, beginnen den Kontakt zur Obdachlosenszene. Der individuelle Absturz zum „Wohnungsnotfall” vollzieht sich in der Regel über Mietschulden, Räumungsklage bis zur Räumung der Wohnung und im äußersten Fall zu einem Leben in der Obdachlosenunterkunft oder auf der Straße.

Dadurch verstärken sich die Alkoholprobleme und die Krankheitserscheinungen. Manchmal erhalten Wohnungslose vorübergehend wieder eine Wohnung zugewiesen, können sie jedoch nicht halten aufgrund neuer Haftstrafen oder verstärkter Krankheiten. Da die Betroffenen oft nicht regelmäßig zum Arzt bzw. Gesundheitsamt gehen und Therapien abbrechen, haben sie zunehmend Schwierigkeiten, neue Wohnungen zu erhalten.

Leben ohne Wohnung ist Kampf ums Überleben. Die Straße ist keine Wartehalle für Menschen ohne Wohnung, die Straße zerstört das Leben der Menschen. Tägliches Essen, Schlafen, Trinken und auch die Geselligkeit geschehen in der Öffentlichkeit. Ohne den Schutzraum der eigenen Wohnung verfügen wohnungslose Menschen nur über ein eingeschränktes oder über gar kein Privatleben.

  • Sie vereinsamen am Rande der Gesellschaft.
  • Eine weitere gravierende Ursache steigender Obdachlosigkeit ist die anhaltende Verknappung billigen Wohnraums für sogenannte Problemgruppen.
  • Viele Sozialbindungen sind im sozialen Wohnungsbau ausgelaufen, ohne daß ausreichender Ersatz geschaffen worden ist.
  • Zusätzlich ist die Zahl preisgünstiger Wohnungen durch Abriß von Altbauten, Renovierung, Sanierung, Fehlbelegung und durch Umwandlung in Eigentum bei steigendem Bedarf erheblich zurückgegangen.

Reduzierte Sozialhilfe, unzureichende Unterkunft, befristete Aufenthaltsdauer sind Maßnahmen der Kommunen, die wohnungslose Menschen erneut in die Perspektivlosigkeit entlassen. Sie haben trotz freistehenden Wohnraums keine Chance auf eine normale Wohnung.

  • – wenn sie Mietschulden haben und bei der Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) eingetragen sind:
  • – wenn sie besondere soziale Probleme und einen hohen Betreuungsbedarf haben;
  • – wenn sie auffällig im äußeren Erscheinungsbild sind, das auf Verwahrlosung oder Suchtprobleme schließen läßt;
  • – wenn sie ein gescheitertes Mietverhältnis hinter sich haben.

Vom Amt für Wohnungswesen in Hannover werden in vielen Fällen Bescheinigungen verlangt, in denen die betreuenden Dienste nachweisen müssen, daß der zukünftige Mieter in der Lage ist, eine Wohnung zu bewohnen. Besonders bei Wohnungslosen wird angezweifelt, ob sie wohnfähig sind und den von ihnen zu erwartenden Pflichten nachkommen können. Zur Wohnfähigkeit gehören drei Komponenten:

  1. – die vorhandene Wohnung mit ihrer Größe, Ausstattung und Lage;
  2. – der Mieter mit seiner Lebensgeschichte und seinen Gewohnheiten;
  3. – das Wohnumfeld (Nachbarschaft) oder auch das Gemeinwesen mit all den Bedingungen und Regeln, die sich häufig über Jahre entwickelt haben.
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Die Wohnfähigkeit ist die Übereinstimmung und das konfliktlose „Zusammenpassen” dieser drei Faktoren: Umfeld, Wohnung und Mieter. Aufgrund dieser Situation ist es schwer für einen Obdachlosen, wohnfähig zu werden. Es widerspricht der Würde des Menschen, anstelle einer Unterbringung durch die Behörde auf das Wohlwollen Dritter angewiesen zu sein.

  • Die genannten negativen Auswirkungen der Obdachlosen-Unterbringung bzw.
  • Des Lebens auf der Straße verletzen mehrere Grund- bzw.
  • Menschenrechte.
  • Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Lebenshaltung, die seine und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Betreuung und der notwendigen Leistungen der sozialen Fürsorge gewährleistet ” heißt es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 (Art.25 Abs.1).

Die Menschenwürde wird angetastet, wenn das Selbstwertgefühl des Menschen zerstört wird und er unter Lebensbedingungen aufwachsen muß, die ihn zum Objekt erniedrigen. Die Folgen der Obdachlosigkeit sind deutlich sichtbar in bezug auf die „freie Entfaltung der Persönlichkeit” und das „Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit”.

  • Die Ausgrenzung vom gesellschaftlichen Leben, das Ausgeliefertsein in das willkürliche Verhalten Dritter und die schweren psychosomatischen Folgen machen die Ausübung der Grundrechte des Artikels 2 unmöglich.
  • Der Art.6 Abs.1 GG enthält die Verpflichtung zum besonderen Schutz von Ehe und Familie durch die staatliche Ordnung.

Die Stigmatisierungs- und Diskriminierungseffekte wirken sich negativ auf die Familie und hier insbesondere auf die Kinder aus. Suchtprobleme und Verwahrlosungseffekte sind Folgen des Obdachlosendaseins und machen ein normales Familienleben unmöglich.

  • Da nach Art.6 Abs.2 GG die Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern ist, sind die Kinder häufig schwerwiegenden Schädigungen ausgesetzt.
  • Wenn das grundgesetzliche Sozialstaatsgebot vor allem den sozial schwächeren Teil der Bevölkerung fördert und die Belange der Allgemeinheit den Vorrang vor der Verfolgung eigensüchtiger Interessen haben, dann steht den Menschen für ein angemessenes Leben in Würde zumindest ein moralisches „Grundrecht” zu.

Die überragende Bedeutung des Wohnens für ein menschenwürdiges Leben wird auch in Art.13 Abs.1 GG („Die Wohnung ist unverletzlich”) unterstrichen. Es gibt unterschiedliche Kategorien von Menschenrechten, insbesondere in Hinblick auf die rechtliche Einklagbarkeit.

  1. Für alle Kategorien ist die Würde des Menschen in gleicher Weise der entscheidende Kern.
  2. Vor allem die sozialen Menschenrechte haben immer auch eine Schutzfunktion.
  3. Sie schützen gegen mögliche Verletzungen durch Dritte und gegen staatliche Verordnungen.
  4. Gleichzeitig fördern sie positive Maßnahmen zur Verwirklichung der sozialen Menschenrechte.

Wenn es auch kein grundgesetzlich verankertes Recht auf Wohnen gibt, so bedeuten die Folgen des Wohnungsverlusts eine erhebliche Verletzung der Menschenrechte und des Sozialstaatsgebots. Angesichts dieser Tatsachen würde es durchaus Sinn machen, den Art.20 durch ein Grundrecht auf angemessene Wohnung zu ergänzen.

Warum bekommen Obdachlose keine Arbeit?

Ihr Einkommen ist aber nicht genug um sich eine entsprechende Wohnung leisten zu können. Und oft sind sie nicht bereit oder aus anderen Gründen nicht geeignet in Wohngemeinschaften zu leben, um die Kosten niedriger zu halten.

Wie finanzieren sich Obdachlose?

Finanzielle Unterstützung – Grundsätzlich haben wohnungslose und obdachlose Menschen die gleichen Leistungsansprüche wie andere Menschen auch. Wenn sie arbeitslos werden, können sie Arbeitslosengeld beziehen. Läuft das aus und der Betroffene ist erwerbsfähig, hat dieser Anspruch auf Hartz IV – das Geld wird mancherorts in Tagessätzen ausgezahlt.

  1. Wer nicht arbeiten kann, hat Anspruch auf Sozialhilfe.
  2. Personen, die nicht erwerbsfähig und hilfebedürftig sind, sowie bedürftige Personen über 65 Jahre haben einen gesetzlichen Anspruch auf Sozialhilfe.
  3. Hilfe zur Überwindung besonderer Schwierigkeiten”, laut Sozialgesetzbuch XII, soll den Betroffenen durch Beratung und persönliche Unterstützung gegeben werden.

Wenn “besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten” verbunden sind – beispielsweise nach einer Haftentlassung – soll eine gezielte Hilfestellung zur Überwindung dieser Schwierigkeiten gewährt und eine Eingliederung in das gesellschaftliche Leben ermöglicht werden.

persönliche BetreuungBeratungHilfen bei der Beschaffung und dem Erhalt einer WohnungUnterstützung beim Einstieg ins Arbeitsleben oder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz

Wie erhalten Obdachlose Sozialleistungen?

Obdachlos Hartz 4 beantragen: So gehen Sie vor – Wenn Sie obdachlos sind und Hartz 4 beantragen wollen, müssen Sie sich an das zuständige Jobcenter in Ihrem letzten festen Wohnort wenden, Den Antrag können Sie sich vor Ort abholen und entsprechend ausfüllen.

Damit Hartz 4 auch für obdachlose Menschen ausgezahlt werden kann, müssen diese unbedingt ihren gültigen Personalausweis mitbringen, Nur so können die Personalien verifiziert werden. Damit das Jobcenter Betroffene über die Bearbeitung des Antrags informieren kann, müssen diese eine Adresse angeben, an welche die Post geschickt werden soll.

Dafür kann die Adresse einer karitativen Einrichtung angeben werden, wenn dies vorab abgesprochen wurde.

Wie bekommen Obdachlose Hartz 4?

Wie ist Hartz 4 ohne Wohnung möglich? – Was Tut Der Staat Für Obdachlose Auch obdachlos kann der Hartz-4-Anspruch bestehen. Hartz 4 steht laut den zweiten Sozialgesetzbuch jedem Erwerbsfähigen zu, der nicht in der Lage ist, seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Doch wie wird das Hartz 4 für obdachlos gewordene Menschen organisiert? In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen näher bringen, wie es möglich ist, obdachlos Hartz 4 zu beantragen.

  • Hartz 4 beziehen und obdachlos sein, klingt für viele nach einem Widerspruch,
  • Doch extreme Lebenssituationen können Menschen in Deutschland trotz Sozialabsicherung den sprichwörtlichen Boden unter den Füßen verlieren.
  • Auch wenn dann Obdachlosigkeit eintritt kann der Bedürftige noch Hilfe erwarten.
  • Deswegen haben auch Obdachlose einen Anspruch auf Hartz 4,

Obdachlos zu sein macht den Prozess zwar nicht einfacher aber auch nicht unmöglich, Um Hartz 4 ohne Wohnung zu beantragen, muss eine Meldung als „ohne festen Wohnsitz” beim entsprechenden Meldeamt oder Bürgerbüro gemacht werden. Dann ist Hartz 4 auch für Obdachlose möglich.

Wie lange lebt ein Obdachloser?

Viele verelenden – Wer auf der Straße oder in einer Unterkunft lebt, hat wenig Möglichkeiten, sich hinreichend zu pflegen: Gut drei Viertel der Gestorbenen befanden sich „in einem mäßigen bis schlechten körperlichen Zustand”. Rund 15 Prozent waren sogar verelendet, also etwa von Parasiten befallen. Was Tut Der Staat Für Obdachlose Kommentar „Vier Wände sind die beste Medizin!” Obdachlose sterben mit durchschnittlich 49 Jahren. Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer kennt die Gründe dafür – und formuliert in seinem Kommentar einen ebenso einfachen wie wirkungsvollen Appell.

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