Warum Gehen Borderliner Fremd?

Warum Gehen Borderliner Fremd
Warum gehen Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung fremd? – Man kann nicht verallgemeinernd sagen, dass alle Menschen mit Borderline fremd gehen. Kommt es zu Intimität, reagieren Betroffene allerdings extrem : Sie vermeiden Sexualität komplett oder haben keine Impulskontrolle – es kommt zu Promiskuität und sie wechseln oft Geschlechtspartner.

  • ​ Meine Erfahrung: Ich konnte mich nie auf meinen Freund komplett einlassen.
  • Ich benötigte immer einen Plan B, falls er sterben würde oder ich ihn verliere.
  • Ich brauchte das Sicherheitsnetz,
  • Gleichzeitig war da immer der Kitzel, wenn mich jemand attraktiv fand.
  • Ich definierte mich stark über Männer und Sex, alleine hatte ich keinen Selbstwert, fühlte mich nur hässlich.

Wiederum lebe ich deswegen seit gewisser Zeit alleine – bewusst, um zu lernen, dass ich alleine einen Wert habe, Auch ohne Mann habe ich eine Berechtigung zu leben, auch ohne Avancen von Männern darf ich mich schön fühlen. Einfach so.

Sind Menschen mit Borderline treu?

Welche Merkmale in Beziehungen mit Borderline Patienten gibt es? – Beziehungen sind für die meisten Menschen eine Herausforderung. Sie bedeuten, Kompromisse einzugehen, auch mal zurückzustecken und Konflikte zu lösen. Für Borderline-Patienten sind diese Herausforderungen besonders schwer zu bewältigen.

Die unerwarteten Stimmungswechsel, schnelle Gereiztheit und die geringe Frustrationstoleranz von Menschen mit Borderline-Syndrom stellen die Beziehungen zu anderen Menschen auf eine harte Probe. Insbesondere mit einem Borderline-Partner oder eine Borderline-Partnerin dauerhaft eine Liebesbeziehung einzugehen, ist nicht leicht.

Zu Beginn von Beziehungen oder Freundschaften idealisieren Borderliner die andere Person. Sie sprechen davon, einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Die Emotionen sind sehr intensiv und berauschend. Problematisch wird es jedoch häufig, wenn Freunde oder Partner noch andere Freundschaften haben.

Menschen mit Borderline stellen häufig einen Alleinanspruch auf nahestehende Personen. Sie werden schnell eifersüchtig. Früher oder später wird der zunächst vergötterte Mensch zum Gegner. So intensiv, wie der Partner oder Freund zu Beginn angehimmelt wurde, wird er nun gehasst. Borderliner richten Gewalt meist gegen sich selbst, indem sie sich absichtlich Verletzungen zufügen.

Trotzdem besteht die Möglichkeit zu Gewaltausbrüchen gegenüber anderen. Das führt zusätzlich zu Problemen in Beziehungen. Auch kindliches Verhalten kommt bei einigen Borderline Patienten vor. Dies haben Wissenschaftler vor allem bei Menschen festgestellt, die als Kind sexuell oder emotional missbraucht oder verlassen wurden.

  1. Das Borderline-Syndrom ist nicht zu verwechseln mit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (Narzissmus), auch wenn es einige Gemeinsamkeiten gibt.
  2. Während ein Mensch mit Borderline vor allem nach Liebe sucht, verhält sich ein Narzisst häufig extrem selbstbewusst und hat ein hohes Bedürfnis nach Bewunderung und Anerkennung.

Es gibt auch Patienten, die an beiden psychischen Störungen gleichzeitig erkrankt sind. Lesen Sie hier mehr zum Thema Narzisstische Persönlichkeitsstörung,

Warum zerstören Borderliner Beziehungen?

Das liegt daran, dass die Borderline- Partner oft keine Nähe aushalten können, obwohl sie sich so sehr danach sehnen. Innerhalb einer Borderline- Beziehung führt dies dazu, dass sie den Partner immer wieder zu sich heranziehen, um diesen dann wieder von sich wegzustoßen.

Wie gehen Borderliner fremd?

Wenn Borderliner den Kontakt abbrechen: Beziehungsverhalten bei Borderline Charakteristisch für die Borderline-Persönlichkeitsstörung sind ein impulsives Verhalten und starke Stimmungsschwankungen. Ein typisches Borderline-Beziehungsverhalten kann oft zu Konflikten mit dem Partner führen, da es für Nichtbetroffene schwer nachvollziehbar erscheint.

  1. Wer unter einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline – also einer Borderline-Störung oder einem Borderline Syndrom – leidet, hat üblicherweise große Angst davor, verlassen zu werden und allein zu sein.
  2. Im Gegenzug haben Betroffene jedoch oft auch Angst vor Nähe, sodass sie in ihrem Beziehungsverhalten zwischen bedingungsloser Liebe und scheinbar grundloser Ablehnung schwanken.

Fremden gegenüber verhalten sich Borderliner oft sehr distanziert, in einer Partnerschaft aber extrem aufopferungsvoll. “Borderline” lässt sich mit “Grenzlinie” übersetzen und Betroffene balancieren sozusagen auf der Grenze zwischen zwei Extremen. Da Borderliner sehr empfindsam sind, genügt oft eine Kleinigkeit, damit sie ins eine oder andere Extrem kippen.

Kann ein Borderliner wirklich lieben?

Udo Girg, Leitender Psychologe der Heiligenfeld Klinik in Waldmünchen, erzählt über die Auslöser und Merkmale einer Borderline-Störung und wie man am besten mit den Betroffenen umgeht. In der Familienklinik Heiligenfeld Klinik Waldmünchen behandelt er auch Jugendliche. Herr Girg, kann man bei Jugendlichen überhaupt von Borderline reden? Ja und nein. Nach der medizinischen Lehre gilt, dass bei jungen Menschen erste Anzeichen vorliegen können, die Störung sich aber erst im Erwachsenenalter ausgeprägt zeigt und auch erst dann diagnostiziert werden sollte.

Ich halte es abgesehen davon nicht für hilfreich, davon zu sprechen, dass jemand eine psychische Erkrankung “hat”. Wir haben ein Fahrrad oder ein neues Paar Schuhe. Es macht vielleicht auch noch Sinn, davon zu sprechen, dass wir Hunger oder Angst “haben”. Welche Merkmale hat die Borderline-Störung? Als Symptom einer Borderline-Störung gilt vor allem eine ausgeprägte Impulsivität.

Das heißt, anhaltend starke Gefühlsschwankungen zu haben – zum Beispiel verliebt, aber auch sehr gekränkt sein zu können. Sorge zu haben, ob man gemocht und angenommen wird. Anderen Menschen unbedingt nahe sein zu wollen, die Nähe aber nicht lang aushalten zu können aus quälender Angst, verlassen zu werden, und sich gleichzeitig aus schädigenden Beziehungen nicht lösen zu können.

  • Betroffene finden keine Beständigkeit und Sicherheit, keine überdauernde Identität in ihrem Inneren und in ihrem Verhalten.
  • Es gelingen ihnen keine Beziehungen, in denen sie Halt finden.
  • Es fällt auf, dass Ähnlichkeiten zu Verhaltens- und Erlebensweisen bestehen, die für das Jugendalter durchaus typisch sein können.

Jugendliche, die möglicherweise von einer Borderline – Störung betroffen sind, zeigen aber ein in dieser Hinsicht noch deutlich stärker verhärtetes Verhalten, das sie immer wieder in Konflikte mit ihrer Umwelt bringt und sie selbst in zunehmende Verzweiflung stürzen kann.

  1. Warum kann die Borderline– Störung gerade im Jugendalter beginnen? Jugendliche durchleben einen Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenenalter, zwischen dem von den Eltern bestimmten Leben eines Kindes und der bald geforderten eigenständigen Verantwortung als Erwachsener.
  2. Dazu kommen die körperlichen und hormonellen Veränderungen des Körpers, mit den neuen sexuellen Bedürfnissen und der Aufgabe, sich mit alldem in der Gruppe der Gleichaltrigen behaupten zu können.

Als werdende Frau oder als werdender Mann braucht man die Eltern dabei ebenso, wie man sich von ihnen lösen muss. Und dann müssen auch noch Schule und Ausbildung erledigt werden. Dieser Zustand verlangt, so viel Ungewissheit, innere Konflikte und Turbulenzen auszuhalten, so viel Lernfähigkeit und Durchhaltevermögen aufzubringen, wie wohl in keinem anderen Stadium der menschlichen Entwicklung.

  • Daher verwundert es nicht, wenn gerade in diesem Lebensalter bis dahin noch verborgene seelische Wunden aus der früheren Lebensgeschichte aufbrechen und sich in verschiedenen Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
  • Was löst eine Borderline Störung aus? Bei praktisch allen jugendlichen Patienten in unserer Familienklinik in Waldmünchen erleben wir, dass sie in ihrer Familie keine ausreichend sicheren und halbwegs wertschätzenden Beziehungen erlebt haben.

Es gibt eben Eltern, die ihrem Kind wegen ihrer eigenen psychischen Belastung nur begrenzt eine Bestätigung und angemessen liebevoll Elternperson sein können. Das kann davon kommen, dass sie vielleicht selbst die Liebe nicht bekommen haben, die wir alle brauchen, um seelisch gesund zu sein.

Bei vielen Jugendlichen erfahren wir, dass sie außerdem Gewalt und sexuellen Missbrauch erlebt haben. Wiederum andere leben in vordergründig heilen Familien, in denen übermäßig bindende loyale Beziehungen herrschen. Das alles sind aber nicht die Ursachen, sondern die größeren Zusammenhänge, in denen das Verhalten des Jugendlichen gesehen werden muss, um ihm gerecht zu werden.

Die Diagnose Borderline-Störung bezeichnet so gesehen die seelischen Wunden, die ein Jugendlicher in seinem Leben erlitten hat. Wie geht man mit Betroffenen am besten um? Es macht Sinn, das auffällige Verhalten von Jugendlichen als ihren Versuch zu sehen sich vor weiteren seelischen Verletzungen zu schützen und doch noch zu bekommen, was sie brauchen.

  • Weil sie nicht ausreichend Liebe und Zuneigung erfahren haben, um sich selbst zu lieben und zu achten, laufen sie Gefahr, oberflächliche Beziehungen einzugehen und sich für Zuwendung anzubieten.
  • Andere Jugendliche suchen die lang vermisste soziale Einbindung und Anerkennung in Jugendgruppen, wo sie andere Betroffene finden und sich endlich verstanden fühlen.

Sie können ihre Gefühle von Leere, Langweile und Selbstzweifel, hinter denen sich immer große Wut verbirgt, aber dort nicht angemessen überdenken und benennen, sondern handeln gemeinsam protestierend und orientierungslos – oft in selbstzerstörerischen Verhaltensmustern.

Kann ein Borderliner vertrauen?

Wie fühlt sich ein Borderliner oder eine Borderlinerin? – Das Gefühl von überwältigender Wut, lähmender Angst, tiefer Trauer bis hin zu unkontrollierbarer Panik kommt für Menschen mit Borderline aus dem Nichts. Zunächst merken Borderliner*innen nämlich gar nicht so richtig, wie sich Gefühle aufbauen.

  1. Vor allem negative Emotionen stauen sich unter der Oberfläche an.
  2. Sodass schließlich nur ein kleiner Impuls, wie ein einziges falsches Wort als der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass der Gefühlswelt zum Überlaufen zu bringt, genügt.
  3. Von Borderline Betroffene leiden unter extremen Stimmungsschwankungen bis hin zu Verzweiflung, Wutanfällen und Panikattacken,

Die emotionalen Wellen überrollen sie so schnell, dass sie nicht in der Lage sind sie rechtzeitig zu erkennen, zu unterdrücken oder zu kontrollieren. Für ihr Umfeld wirken Borderliner*innen launisch und unberechenbar. Die Ausbrüche sind schwer nachvollziehbar, da von dem inneren Gefühls-Stau zunächst keine Anzeichen zu erkennen sind.

  • Plötzliche, impulsive Ausbrüche kommen scheinbar aus dem Nichts und wirken irritierend.
  • Obwohl natürlich mehr als ein minimaler Anlass zu der für Borderline typischen emotionalen Entladung führt.
  • Menschen sind launisch und emotional.
  • Manche exzentrische Typen etwas mehr als andere.
  • Aber wie lässt sich eine impulsive Persönlichkeit von jemandem unterscheiden, der von Borderline betroffen ist? An diesen Anzeichen erkennt man Borderline beim*bei der Partner*in: Die Stimmung kippt Impulsive Menschen explodieren vielleicht schneller als introvertierte, ruhige Persönlichkeiten.

Doch für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung wird ihr Leben scheinbar von einer Sekunde zur anderen zum Scherbenhaufen. Wenn der*die Partner*in öfter in einen unvorhersehbaren plötzlichen Wutausbruch oder Panik verfällt, mit Vorwürfen um sich wirft, mit der Trennung droht, oder sich tatsächlich aus dem Nichts trennt, dann kann mehr dahinter stecken als eine impulsive Persönlichkeit. Wenn die Stimmung von der einen auf die andere Sekunde kippt, heißt es ruhig bleiben. Foto: gettyimages.de | skynesher On-Off-Beziehungen Anziehen und wegstoßen, wieder zusammenfinden und erneut wegstoßen – On and Off Beziehungen sind typisch für Menschen mit Borderline.

  1. Aber auch abrupte Trennungen und schnelle Beziehungswechsel von einer Partnerschaft zur nächsten kommen häufig vor.
  2. Dieses Anzeichen findet sich übrigens auch in toxischen Beziehungen,
  3. Große Liebe und schnelle Trennung Während der*die Partner*in am Anfang der Beziehung noch idealisiert wird und in den Augen des*der Betroffenen scheinbar perfekt wirkt, kann diese große Zuneigung schnell kippen und führt zum unerwarteten Ende.

Durch die Borderline-Persönlichkeitsstörung fällt es Menschen schwer Gefühle einzuordnen. Sie wenden sich schnell vom extremer Liebe zu extremer Abneigung. Der*die Partner*in ist entweder Alles oder Nichts für sie. Erwartung und Enttäuschung Personen mit Borderline haben häufig hohe Erwartungen an den*die Partner*in.

Sie wünschen sich und brauchen viel Aufmerksamkeit, bedingungslose Zuneigung und Liebe. Dabei können sie diese Erwartungen oft kaum kommunizieren, sodass der*die Partner*in gar nicht geben kann, was der andere braucht. Zu viel und zu wenig Nähe Borderline-Persönlichkeiten haben häufig Angst davor verlassen zu werden und haben Schwierigkeiten damit, wenn der*die Partner*in auch nur kurzzeitig nicht in ihrer Nähe ist.

Gleichzeitig können Borderliner*innen nicht mit zu viel Nähe umgehen und bauen auch dadurch emotionale Spannung in sich auf. Selbstsabotage Das innere Chaos und die emotionale Verwirrung führen oft zu schwer erklärbaren Handlungen. Auch zu solchen Handlungen, mit denen sie sich selbst schaden.

In Beziehungen führt dies auch öfter zu Untreue. Betroffene entscheiden, handeln und fühlen extrem wechselhaft. So ziehen sie auch scheinbar wahllos von Sexualpartner*in zu Sexualpartner*in weiter. Verletzungen Um die innere Spannung etwas abzubauen und unter Kontrolle zu bekommen, verletzen, ritzen, brennen oder schlagen Menschen mit Borderline sich häufig selbst.

Ein verzweifelter Versuch, das große unkontrollierbare innere Chaos zu zähmen. Oder ein Versuch sich einfach selbst zu spüren. Manchmal aber auch ein Versuch, ein Signal an das Umfeld zu senden. Entscheidungen treffen und Extreme ausleben Es fällt Borderline-Persönlichkeiten schwer bedachte Entscheidungen in Ruhe zu treffen.

  1. Stattdessen schlagen sie gerne über die Stränge, stürzen sich Hals über Kopf in Projekte, geben plötzlich Unsummen an Geld aus, haben Essanfälle, stehlen impulsiv, nehmen Drogen, trinken extreme Mengen an Alkohol, praktizieren riskanten Sex oder gefährliche Sportarten.
  2. Essstörungen, Depressionen, Suchterkrankungen oder ADHS sind häufig die Folge.

Schwankendes Selbstbild Ähnlich wie die Gefühle, Handlungen und Entscheidungen von Personen mit Borderline in Extreme schwanken, kippt auch das Selbstbild schnell in große Unsicherheit. Dabei fällt es den Betroffenen schwer ihre Persönlichkeit und Identität zu erfassen.

  1. Dissoziation In Extremfällen empfinden Borderliner*innen psychische Funktionen getrennt von ihrem Selbst.
  2. Viele fühlen sich selbst fremd.
  3. Die Welt um sie herum erscheint unwirklich.
  4. Nach außen wirken die Persönlichkeiten dann unsicher, zerrissen und instabil.
  5. Suiziddrohung und Suizidversuche Gegenüber dem*der Partner*in drohen Menschen mit Borderline schnell mit Suizid, aber in tragischen Fällen, in denen der*die Betroffene zu wenig oder zu spät Hilfe bekommt, werden die Drohungen zur Wirklichkeit.

Entsprechend ist es wichtig diese Drohungen ernst zu nehmen. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung stehen im Kampf mit ihren eigenen Gefühlen. Sie leiden unter den sich anstauenden Spannungen, unter den schnellen Schwankungen und den kippenden Extremen.

  • Hinzu kommt, dass sie meist ein instabiles Selbstbild haben, ihre eigene Persönlichkeit oft nicht einschätzen können oder plötzlich und tief in Selbsthass und Selbstzweifel verfallen.
  • Borderlinern und Borderliner*innen fällt es schwer zu spüren, wie sie auf ihre Umgebung wirken und was andere empfinden.

Sie sind hin- und hergerissen zwischen der Suche nach Nähe, dem Wunsch nach Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung sowie der Angst vor Verlust, vor zu viel Nähe und Abhängigkeit. Sie lieben schnell und intensiv, wechseln aber genauso sprunghaft und leidenschaftlich den*die Partner*in.

Der*die gleiche Partner*in kann das Wichtigste auf der Welt und kurz darauf das Allerletzte sein. Sie bauen nur langsam Vertrauen auf. Borderline-Betroffene haben selbst immer Angst davor zurückgewiesen zu werden, stoßen gleichzeitig aber ihre Partner*innen impulsiv von sich. Sie erwarten viel Zuneigung und intensive Nähe, sind aber nicht immer bereit diese zurückzugeben.

Für den*die andere*n scheinbare Kleinigkeiten werden zum Trigger, lösen extreme Reaktionen, Gefühlsausbrüche, Entscheidungen und Handlungen aus. Die Partner*innen einer Borderline-Persönlichkeit müssen einerseits lernen damit umzugehen, andererseits gilt natürlich auch als Partner*in: Es ist trotzdem wichtig sich selbst zu schützen.

Der*die Partner*in kann für einen Betroffenen eine große Hilfe und Stütze sein, er*sie muss aber auch darauf achten, selbst nicht an der schwierigen Beziehung zu zerbrechen. Für Außenstehende ist es sehr schwer sich in die Gefühlswelt mit Borderline-Persönlichkeitsstörung hineinzufühlen. Der Wechsel zwischen Selbstliebe und Selbsthass, Nähe und Misstrauen kann ebenso schwer vorhergesehen wie nachvollzogen werden.

Das Umfeld weiß nie genau, wann der Betroffene sozusagen “explodieren” könnte. Gleichzeitig muss das Umfeld mit ansehen, dass die betroffene Person leidet. Beides kann für den*die Partner*in belastend sein. Hinzu kommt der abrupte Wechsel zwischen Zuwendung und Abneigung, sowie Ängste vor Betrug, Aggression und einer plötzlichen Trennung.

Wie sind Borderliner im Bett?

Wie sind Borderliner im Bett? – Eine starke Sehnsucht nach Nähe zeichnet den Borderliner aus. Beziehungen werden so oft durch Sex aufgebaut und hier sind sie sehr offen – da Borderliner Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Identität haben überträgt sich dies auch auf die sexuelle Identität.

  • Diese sexuelle Offenheit kann bei Sexpartnern einen gewissen Reiz auslösen.
  • Nicht zu unterschätzen ist jedoch, dass Borderliner Sex als Mittel für sich sich selbst nutzen und hiermit oft auch Gefühle und Ängste unterdrücken wollen.
  • Foto: iStock, Thinkstock Bitte eine gültige E-Mail Adresse eingeben & ABGs akzeptieren.

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Was machen Borderliner wenn sie alleine sind?

Sie lehnen sich und den eigenen Körper ab. Sie können sehr schwer alleine sein, es fällt ihnen aber auch nicht leicht Beziehungen einzugehen. Oft scheitern partnerschaftliche Beziehungen, weil der gesunde Partner mit den Gefühls-, Stimmungs- und Selbstwertschwankungen des Borderline-Betroffenen nicht zurechtkommt.

Warum können Borderliner keine Nähe zulassen?

borderlinetrialog Versucht man, Borderline aus der Betroffenen-Perspektive zu beschreiben, ist es gar nicht so einfach, passende Worte dafür zu finden. Worte die eine Momentaufnahme davon einfangen, was es bedeutet, mit Borderline zu leben. Was Fachleute als Störung der Emotionsregulation beschreiben, ist im Alltag der Betroffenen ein permanentes Gefühlschaos, oder eine ständige Achterbahnfahrt der Gefühle.

Und was Professionelle als dysfunktionale Spannungsregulation betiteln – wie etwa Schneiden oder Drogenmissbrauch – sind für die Betroffenen verzweifelte Versuche, mit diesem inneren Chaos umzugehen. Oft geht es im Alltag für die Betroffenen darum, auszuhalten. Ein Gefühl von Identitätslosigkeit aushalten und diese ständig quälende Frage danach, „wer ist dieses,ich´ eigentlich? Die Betroffenen können auch nicht ertragen, sich im Spiegel zu betrachten.

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Weil sie für das, was sie dort sehen, den allerstärksten Hass empfinden. Sie müssen die Einsamkeit aushalten, während sie sich nach Nähe sehnen – können dann die Nähe aber nicht ertragen und fürchten das Verlassen werden. Es gibt weder Flucht noch Sicherheit.

Borderline-Betroffene müssen Anspannung und diese innere Leere ertragen, die wie eine subtile Bedrohung wirkt und hinter jeder Art von Leerlauf lauert. Und manchmal fühlt es sich an, als ob man durch eine unsichtbare Wand von dem Rest der Welt getrennt ist, an der man niemals teilhaben kann. Das alles ist für die Betroffenen veränderbar – dazu brauchen sie jedoch Begleiter im Alltag, die die Borderline-Störung verstehen können.Heute gibt es ein fundiertes Wissen über die Borderline-Störung.

Dank intensiver Forschung der letzten Jahre können die zentralen Probleme der Betroffenen, wie beispielsweise Probleme mit der Emotionsregulation inzwischen gut verstanden werden. Spezialisierte Behandlungskonzepte wurden entwickelt und haben die Prognose für Borderline-Betroffene deutlich verbessert.Kommen dann von Betroffenen Äußerungen, wie „kenn ich alles schon, hat mir nicht geholfen”, oder „ich schaffe es trotzdem nicht, bei mir ist es eben komplizierter”, sind die Grenzen des Verstehens schnell wieder erreicht.

Professionelle Helfer kommen dann vielleicht auf den Gedanken, die Betroffenen wollen sich nicht helfen lassen und sehen ihr hohes Engagement ins Leere laufen; Familienangehörige und Partner gewinnen manches Mal sogar den Eindruck, dass den Betroffenen die Rolle als Patientin gefällt, während die Betroffenen das Gefühl haben, nicht akzeptiert zu werden.

Hier ist für alle Beteiligten eine weitere Ebene des gegenseitigen Verstehens nötig, um nicht an Motivation zu verlieren und auch die nächsten Schritte gemeinsam meistern zu können. Der Trialog als Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Angehörigen, Fachleuten und Betroffenen, hat sich in den letzten Jahren als ein geeignetes Instrument dafür bewährt.In Familien oder Partnerschaften mit einem Borderline-Betroffenen sind Kommunikation und Beziehungen oft geprägt von heftigen Emotionen.

Manchmal geht gar nichts mehr; die Beteiligten können nicht mehr miteinander sprechen, ohne in Streit und in gegenseitige Schuldzuweisungen zu geraten. Eine sachliche Gesprächsebene ist vielleicht nicht mehr zu finden. Hilfreich kann dann sein, Abstand zu gewinnen, die Situation von außen betrachten und sich in die Lage aller Beteiligten hinein zu versetzen.

Genau das geschieht im Trialog, wenn Betroffene, Angehörige und Fachleute (die sich zunächst nicht kennen und in keiner emotionalen Verstrickung miteinander sind) sich auf gleicher Augenhöhe zum Austausch von Erfahrungen und Wissen an einen Tisch setzen: Lernen und Verstehen über einen Stellvertreter! Mit diesem neu gewonnenen Wissen kann wieder Begegnung statt finden, es entsteht ein tieferes Verständnis für die Borderline-Störung.

  • Solche Trialog-Veranstaltungen gibt es inzwischen in 21 Städten im Deutschsprachigen Raum.
  • Sie sind recht einfach zu organisieren und bei der Gründung kann auf die Erfahrungen der Borderline-Trialog Kontakt- und Informationsstelle in Nürnberg zurück gegriffen werden.Mittlerweile gibt es zahlreiche Bücher, Ratgeber, Artikel und Internetseiten über die Borderline-Störung.

Um aber zu verstehen, wie sich die Borderline-Symptome für die Betroffenen anfühlen und wie sie sich auf den Alltag auswirken, genügt es eigentlich nicht, viel zu lesen. Im Borderline-Trialog, in den dialogischen Fortbildungen und im direkten Gespräch mit den Betroffenen, kann es besser gelingen, die Borderline-Störung wirklich zu verstehen.

Es gibt unterschiedliche Ausprägungen der Störung, individuelle Unterschiede und völlig verschiedene Ausgangssituationen.In den nachfolgenden Texten wollen wir beschreiben, was es bedeutet, eine Borderline-Störung zu haben. Die Texte werden fortlaufend ergänzt und sind zu keinem Zeitpunkt vollständig 🙂 Angehörige.

Angehörige sind Eltern, Partner, Geschwister, Großeltern, Kinder, nahestehende Menschen und Bezugspersonen. für sie ist Borderline oft eine Wechselbad der Gefühle zwischen Verzweiflung, Wut, Ohnmacht und Liebe. Borderline ist nicht ansteckend, aber Gefühle sind es.

  • Und die Borderline-Störung ist geprägt von starken Emotionen, denen sich Angehörige kaum entziehen Können.
  • Häufig erleben Angehörige auf Kurz oder Lang ein ähnliches Gefühls-Chaos wie die Betroffenen selbst.
  • Hilfreich ist oft, wenn die Angehörigen sich gut informieren, um Verhaltensweien und Reaktionen besser interpretieren zu können, und sich selbst auch Unterstützung holen.

Hier gibt es beispielsweise Vereine für, deren Bundesverband auch anbietet – ein telefonisches Beratungsangebot für Angehörige vom Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker. Wir haben hier einen Text, der eine Alltags-Szene beschreibt. Er wurde 2005 im Grenzposten (eine Zeitschrift, die aktuell nicht mehr herausgegeben wird) von einem anonymen Autor veröffentlich wurde.

  • Im ICD – dem in Deutschland gültigem “Diagnosekatalog” – sind sämtliche Krankheitsbilder beschrieben und mit einer Kombination aus einem Buchstaben und einer Zahl verschlüsselt.
  • Der Code für die Borderline-Störung ist F60.31.Im DSM-V, dem amerikanischen Diagnosekatalog, sind die diagnostischen Kriterien im Einzelnen aufgelistet.

Zum Nachlesen finden Sie diese in der hier eingestellten pdf-Datei. Die Kriterien sind ergänzt mit Zitaten von Betroffenen, die dem Buch “Leben auf der Grenze” von Andreas Knuf, entnommen sind. Von einer Selbst-Diagnostik allein über die Diagnosekriterien oder online-Tests aus dem Internet ist unbedingt abzuraten.

Die einzelenen Diagnosekriterien beschreiben im Grunde Erlebens- und Verhaltensweisen, wie sie jeder Mensch kennt. Nur in einer extremen Ausprägung entsteht dann ein Leidensdruck und ein Krankheitswert. Ein online-Test kann letztlich nicht erfassen, ab wann das “normale Maß” überschritten ist.Es ist auch nicht möglich, ohne den Betroffenen selbst eine Diagnose zu stellen.

Oft versuchen Angehörige anhand der Diagnosekriterien auf eine Borderline-Erkrankung des Partners oder des Kindes zu schließen.Um auf seriöse Art und Weise an eine Diagnose zu kommen, muss man eine Diagnostik durchlaufen. Hierzu braucht man einen (erfahrenen) Facharzt oder einen Psychotherapeuten.

Kann ein Borderliner jemanden vermissen?

„An Gefühlen stirbt man nicht!” – Gefühle aushalten lernen – Das Gefühls(er)leben beim Borderliner ist kritisch. Nicht umsonst handelt es sich um eine „emotional-instabile-Persönlichkeitsstörung”. Schwierige Gefühle wahrzunehmen und nicht abzuspalten, gehört zu den Lernprozessen, welche der Borderliner in seiner Therapie lernt.

„An Gefühlen stirbt man nicht!” war der Leitsatz, den ich immer wieder hörte bei meinem Klinikaufenthalt. Doch diese zuzulassen und auszuhalten, ist für den Borderliner schwierig. Zu schwierigen Gefühlen zählen beim Borderliner viele Emotionen. Ein Vermissen des Beziehungspartners kann so unerträglich werden, dass der Borderliner lieber flüchtet (Flight) und einen Beziehungsabbruch in Kauf nimmt (dissoziative Fugue), als weiterhin dieses für ihn unerträgliche Gefühl durchleiden zu müssen.

Neben dissoziativen Gefühlen kann der Borderliner auch in paranoide Zustände fallen („sich Filme fahren”), welche schon fast einer Psychose gleichen, was er sich da in seinem Kopf zusammen „spinnt”. Das hier passende Diagnostik-Kriterium gemäß DSM 5 lautet: „Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome”).

Können Borderliner Grenzen setzen?

Der Begriff Borderline hat eine lange und verwirrende Geschichte. Ursprünglich wurde er zur Beschreibung eines Zustands an der Grenze (engl. Border) von Neurose und Psychose benutzt. Bei der heutigen Definition der Borderline-Persönlichkeitsstörung wird nicht mehr von einer “Verwandtschaft” zur Schizophrenie ausgegangen.

  1. Die Diagnose Borderline ist eine ganz eigenständige psychische Störung mit vielen unterschiedlichen Symptomen.
  2. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes gilt nicht mehr.
  3. Betroffene können sich jedoch sehr gut mit der Wortbedeutung identifizieren: auf der Grenze gehen zwischen Normalität und Krankheit, zwischen Nähe und Distanz, zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt.

Viele Borderliner haben Grenzverletzungen erlebt, sie können schwer Grenzen setzen.

Wie lange dauert eine Borderline Beziehung?

Wenn die Beziehung zwischen zwei Menschen geprägt ist durch Liebe und tiefe emotionale Verbundenheit bezeichnet man diese Beziehung als Partnerschaft. Der Partner gibt emotionale Nähe, die sich durch Ruhe, Wärme, Geborgenheit und Stabilität auszeichnet.

  1. Borderline-Persönlichkeiten leben selten in stabilen Partnerschaften.
  2. Die Persönlichkeitsorganisation von Borderlinern verträgt sich oft schwer mit längerfristigen Bindungen.
  3. Dazu zählen die Eigenschaften heftige Gefühle, Impulsivität und Unberechenbarkeit, die sich durch abrupte Wechsel in der Stimmung äußern als bekannte Auslösefaktoren.

Die durchschnittliche Beziehung von Borderline-Persönlichkeiten dauert daher oft nur 12 bis 16 Monate. Der Verlauf von Partnerschaften mit Borderlinern ist immer ähnlich. Die Anfangsphase wird sehr intensiv erlebt und von gegenseitiger Idealisierung dominiert.

Sobald der Alltag beginnt scheitert die Beziehung. Es gibt Probleme beim Abstimmen gemeinsamer Aktivitäten, bei der Rücksichtnahme auf individuelle Verpflichtungen und Wünsche. Die Partner sehen sich nun mit anderen Augen und erkennen, dass sie nicht harmonieren. Diese Enttäuschung verursacht oft eine schwere Krise, die Beziehung kippt von sehr gut zu sehr schlecht und es kommt zum Bruch mit dem entwerteten Partner.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Herr und Frau Musterpatient (M.) gehen nach 7 Monaten Ehe in die Paartherapie. Er ist 35 Jahre alt, sie 29, beide sind beruflich erfolgreich und haben ein sehr attraktives Äußeres. Die beiden haben sich knapp zwei Jahre zuvor kennen gelernt und sofort sehr ineinander verliebt.

Jeder dachte seinen absoluten Traumpartner gefunden zu haben. Nach weniger als einem Jahr hatten sie geheiratet. Frau M. wurde gleich darauf schwanger. Sie kündigte ihren Beruf und zog in die Heimatstadt ihres Mannes. Diese Anfangsphase ist typisch für Borderline- Beziehung, die Partner stürzen sich voller Begeisterung in die Beziehung und idealisieren sich.

Dadurch überfordern sie sich emotional sowie physisch. Sie sind von inneren Phantasien besessen, ohne darüber nachzudenken, ob diese realisierbar sind oder nicht. Frau M. fühlt sich stark erschöpft und mit Kind und Haushalt überlastet. Sie trinkt daher zunehmend unkontrolliert.

Von ihrem Mann fühlt sie sich allein gelassen. Herr M. ist enttäuscht, da seine ehemals fröhliche und belastbare Frau nun müde und unzufrieden ist. Außerdem fährt sie ihn oft scheinbar aus heiterem Himmel wütend an, was Herr M. als bedrohlich und verächtlich empfindet. Er schläft nicht mehr mit seiner Frau und isst selten zu Hause, wenn er es doch tut, dann meidet er alles, was mit seiner Frau zu tun hat.

Beide sind am Ende ihrer Belastbarkeit und geben eine starke Angst vor der Trennung an. Auch dieser Verlauf ist typisch bei Borderline- Persönlichkeiten. In der Anfangsphase existieren Phantasien vom guten Objekt, diese steuern die Wahrnehmungsselektion und -interpretation. Nach dieser Phase dominieren Vernichtungsphantasien das Erleben beider Partner.

  1. Das zentrale Problem bei Beziehungen von Borderline-Persönlichkeiten ist der Widerspruch zwischen der intensiven Sehnsucht nach einem guten Objekt und der Angst vor Enttäuschung und Wut.
  2. Die Symptome der Borderline- Persönlichkeiten wirken sich vor allem negativ auf den Austausch miteinander aus.
  3. Dieser ist in wesentlichen Aspekten reduziert, beispielsweise findet keine Sexualität statt, es gibt Heimlichkeiten wie Außenbeziehungen und Zweifel an einer gemeinsamen Zukunft oft gepaart mit extrem viel Arbeit.

In der Therapie berichten viele von der Angst, vom Partner auf existenzieller Ebene bestimmt, manipuliert, beeinflusst oder unterdrückt zu werden. Die intensive symbiotische Beziehung zum Partner ist Resultat der Abhängigkeit zu den emotional instabilen Eltern in der Kindheit der Borderline-Persönlichkeiten.

  • Befindet sich der Borderliner in einer Partnerschaft führt er seine alte Rolle weiter.
  • Beziehungsschemata, die sich in der Kindheit gefestigt haben, wirken reflexhaft in allen emotional belastenden Situationen.
  • Durch die Kindheit festigt sich bei den Patienten eine Schreckhaftigkeit und Verletzlichkeit.

Bei Bedrohung der Beziehung schlagen sie in existenzielle Angst um. Diese wird später dann auf den Partner übertragen. Für die Paartherapie von Borderline-Patienten ist es wichtig, dass man einen systematischen Ansatz hat. Dieser sollte die Betrachtung der Ebene des Individuums, der Paarbeziehung, der Familie und des Arbeitskontextes ermöglichen.

Das zentrale Problem in der Partnerschaft ist der Umgang mit den unkontrollierten Affekten, sowohl auf der Seite des Patienten als auch auf der des Therapeuten. Die Affekte des Patienten können in belastenden Situationen eskalieren, dadurch werden primitive Abwehrmechanismen ausgelöst und das psychische Funktionsniveau reduziert.

In diesem Zustand ist der Patient nur schwer ansprechbar. Ebenfalls besteht die Gefahr, dass der Therapeut durch Agieren, Übertragung und Identifizierung selbst in heftige Affekte verwickelt wird. Um Affektüberflutungen zu vermeiden, sollte der Therapeut bestimmte Eigenschaften besitzen: Er muss Schutz durch eine qualitative therapeutische Beziehung gewähren.

  1. Dieser beinhaltet Verständnis für die Gefühle und Wünsche jedes der Partner.
  2. Auf diese Art signalisiert der Therapeut allparteiliches Interesse.
  3. Er sollte in der Lage sein, Missverständnisse aufzudecken und bestehende Projektionen abzubauen, dabei muss er jedoch darauf achten die Toleranzgrenzen beider Partner zu wahren.

Das Ziel des Therapeuten ist es, eine ausgewogene, klare und konstruktive Verständigung herzustellen. Dies wirkt auf beide Partner beruhigend. Der Therapeut sollte nach folgendem Prinzip behandeln: so viel Ich-schützende Abwehr- Unterstützung wie nötig, so viel realitätsadäquate Bewältigungs-Förderung wie möglich.

  1. Vorraussetzung dafür ist, dass sich beide Partner auf einem arbeitsfähigen Funktionsniveau befinden, damit Regeln der Herstellung von Nähe und Distanz, der Umgang mit positiver und negativer Emotionalität und Selbstdurchsetzung ausprobiert werden können.
  2. Um dieses Arbeitsniveau aufrechtzuerhalten, sollte der Therapeut Schutz durch seine Art der Gesprächsführung, Anerkennung, Ressourcenherausarbeitung und Eingrenzung pathologischer Muster bieten.

In fast jeder Therapie kommt es zu einem Punkt, an dem die Partner völlig verzweifelt sind, überlegen die Therapie abzubrechen und sich der Therapeut ratlos fühlt. Dieses Ereignis deutet darauf hin, dass der Therapeut in die projektiven Identifikationen mit einbezogen wurde und die schützende Arbeitsbasis zusammengebrochen ist.

Der Grund dafür ist oft, dass sich der Therapeut mit einem der Partner, meist dem gefühlt schwächeren, unterschwellig identifiziert und dadurch die Distanz zur Gesamtszene nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Diese kann jedoch wiedergewonnen werden indem ein offener Zugang zum Verhalten des Borderline-Partners durch den Therapeuten angeregt wird.

Des Weiteren ist in der Therapie von Borderline- Paaren konkrete Hilfe zur Bewältigung bestehender Beziehungsprobleme notwendig. Die Partner müssen verstehen, wieso Eskalationen entstehen und wie sie schon während des Beginnens einer solchen aussteigen und anders miteinander umgehen können.

Auf diese Weise gelingt es ihnen den Grund für anfallende Schwierigkeiten zur Hälfte in der eigenen Person und zur Hälfte in der des Partners zu finden. Um dies in der Praxis umzusetzen, helfen vor allem Rituale, die Lösungswege in metaphorisch verschlüsselter Form angeben. Beispielsweise könnte ein Paar, das lange Zeit keine Berührungen ausgetauscht hat, sich aber wieder danach sehnt, sich jeden Abend eine Viertelstunde nebeneinander auf die Couch setzen und sich schweigend aneinanderzulehnen.

Ist diese Zeit um, können sie sich wieder entfernen und den restlichen Abend nach ihren Wünschen verbringen. Ein anderes Beispiel ist ein Paar, welches jeden Streit ausufern lässt. Die Partner sollten sich abends ruhig hinsetzen und jeder bekommt abwechselnd 10 Minuten Zeit, um wichtige Dinge des Tages mitzuteilen, während der andere schweigt.

  1. So bekommt jeder Partner die Chance, sich mitzuteilen und gehört zu werden.
  2. Mithilfe dieser Verhaltensverschreibungen werden etablierte Abwehrstrukturen irritiert und außer Kraft gesetzt, sodass Raum für neues Verhalten entsteht.
  3. Um die passenden Aufgaben für jeden Fall zu konstruieren, ist ein konkretes Verständnis des Problems notwendig.

Die Verletzlichkeiten werden in den Therapien mit Borderlinern besonders deutlich. Um eine gemeinsame Arbeit zu ermöglichen, muss der Therapeut ausreichend Schutz und Sicherheit bieten. Dies ist durch Ruhe und Geduld bei der Regelung von Nähe- und Distanzwünschen sowie einen angemessenen Umgang mit positiven und negativen Emotionen zu erreichen.

  1. Ziel ist es, eine zufriedenstellende Balance zwischen Selbstdurchsetzung und Anpassung herzustellen.
  2. Fazit: Zwischenmenschliche Beziehungen von Borderline-Persönlichkeiten sind meist höchst instabil, sie werden oft auch als stabil-instabil bezeichnet, was mit dem gestörten Selbstbild des Borderline-Partners zusammenhängt.

Auch bei intensiven emotionalen Bindungen findet in der Anfangsphase eine Idealisierung des Partners statt, worauf eine Abwertung folgt. Dabei schwanken die Borderliner zwischen Vorwürfen und Klammerverhalten. Durch die vielfältigen Symptome der Borderline- Persönlichkeitsstörung sollten Probleme in der Beziehung mit einem Therapeuten besprochen werden.

  1. Dieser kann dann in einer längerfristigen Therapie Lösungswege finden, um die Beziehung zu verbessern.
  2. Aber auch Borderliner, die sich nicht in Therapie befinden, haben Wege entwickelt, um mit ihrer Krankheit umzugehen.
  3. Sie halten beispielsweise ihren Partner emotional auf Distanz, sodass sie nicht von ihm verletzt werden können.

Durch professionelle Hilfe sind auch Borderline-Persönlichkeiten dazu in der Lage, eine glückliche, erfüllende und dauerhafte Beziehung zu führen. Andy Weinert Mit dem Studium der Humanmedizin an der Charité Berlin und dem Diplom der praktischen Psychologie in Darmstadt ist der Gesprächstherapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie seit mehreren Jahren als Dozent tätig. Andy Weinert, c/o sanitas mentis Straßburger Straße 57, 10405 Berlin www.sanitas-mentis.de

Warum ziehen Borderliner Narzissten an?

Borderline ist eine Lebensbürde – Und dem Narzissten gar nicht so unähnlich – Borderline zu haben, ist ein Bürde, welche sich niemand ausgesucht hat. Der Borderliner selbst leidet am meisten darunter. Besonders deshalb, weil er Menschen verletzt, die er eigentlich liebt.

Die Nähe-Distanz-Problematik des Borderliners macht eine gesunde Beziehung eigentlich unmöglich. Ganz ähnlich geartet ist auch die narzisstische Persönlichkeitsstörung, welche häufiger bei Männern auftaucht. Diese ist ebenfalls geprägt von einem unsicheren Selbstbild, doch der Narzisst hat sich eine gut funktionierende Maske zugelegt, um sein fragiles Selbst zu kompensieren.

Hinzu kommt, dass der Narzisst im Gegensatz zum Borderliner nichts an sich ran lässt und im Rahmen seines Abwehrmechanismus alle Schuld für gewisse Trigger und Situationen anderen Personen überträgt. Fremdabwertung, um selbst besser dazustehen und sich zu schützen, dies ist sein Mechanismus und der Borderliner nimmt sich dieser leider unterwürfig an.

  • Daher ziehen sich Borderliner und Narzissten wohl an, obgleich diese Verbindung beiden nicht gut tut und zerstören sich gegenseitig.
  • Ich vermute allerdings, dass der Narzisst siegreicher aus der Schlacht hervorgehen wird, denn wie bereits ausgeführt, sieht er keine Fehler bei sich.
  • Der Borderliner hingegen nimmt alle Schuld auf sich und bürdet sich noch mehr auf.
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Das ist mit einem Schlüssel-Schloss-Prinzip vergleichbar. Dennoch ist die Begegnung mit dem Narzissten auch eine Chance für den Borderliner. Denn er kann sich so all seiner Defizite bewusst werden, da der Narzisst mit einer Präzision all die Wunden des Borderliners aufreißt und mit Salz betreut.

Wann ist es Borderline am schlimmsten?

Die Borderline-Störung ist gekennzeichnet durch Probleme bei der Regulierung von Gefühlen und Impulsen. Diese Probleme zeigen sich z.B. in den Beziehungen zu anderen Menschen. Hass und Liebe können sich schnell abwechseln, es kommt verstärkt zu Wutausbrüchen bzw.

  1. Zu Angst, verlassen zu werden.1-2% der Bevölkerung sind jährlich von der Persönlichkeitsstörung betroffen, etwa ab dem 30.
  2. Lebensjahr stabilisiert sich der Verlauf.
  3. Weitere psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen gehen oft mit der Borderline-Störung einher.
  4. Bei der Therapie werden meist medikamentöse Therapien mit Psychotherapie kombiniert.

“Borderline” kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Grenzland/Grenzlinie. Der Begriff wurde ursprünglich für diese Persönlichkeitsstörung gewählt, weil von einem “Grenzfall zwischen Neurose und Psychose” ausgegangen wurde. Jedes Jahr bekommen 1-2% der Menschen die Diagnose Borderline-Störung.

Genetische V eranlagung : Manche Menschen tragen Genvarianten in sich, die das Auftreten der Borderline-Störung wahrscheinlicher machen. Dabei handelt es sich um Gene, die den Botenstoff Serotonin beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass der Stoffwechsel dieses Neurotransmitters besonders bei impulsiven und aggressiven Verhaltensweisen gestört ist. Serotonin ist u.a. für die Regulierung der Gefühle zuständig. Traumata : Traumatisierende Erlebnisse wie etwa körperliche oder sexuelle Gewalterfahrungen in der Kindheit können gemeinsam mit der genetischen Veranlagung zum Ausbruch der Persönlichkeitsstörung führen. Eltern-Kind-Beziehung : Wenn Kinder durch ihre Eltern (oder andere Bezugspersonen) abgewertet und ihre Gefühle nicht ernst genommen werden und sie sich nicht geborgen fühlen können, stellt das ebenfalls einen Risikofaktor dar.

Da biologische und psychosoziale Faktoren bei der Entstehung der Borderline-Störung zusammenwirken, spricht man von einem “biopsychosozialen Krankheitsmodell”. Die Borderline-Persönlichkeitsstörung zeichnet sich vor allem durch Probleme in der Regulierung der eigenen Gefühle und Impulsivität aus.5 der folgenden Symptome müssen vorhanden sein, bevor von einer Borderline-Störung gesprochen wird:

Angst vor dem Verlassenwerden : Betroffene bemühen sich verzweifelt darum, ein tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden (z.B. vom Partner) zu vermeiden. Über die Ängste wird oft nicht gesprochen, stattdessen verhalten sich die Betroffenen unangemessen wütend. Instabile, intensive Beziehungen : Die Beziehungen von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeit zeichnen sich durch einen Wechsel zwischen Extremen aus: Liebe und Hass wechseln sich ab. Zuerst klammern sich die Betroffenen an den Partner, dann stoßen sie ihn wieder weg. Identitätsstörung : Borderline-Betroffene haben kein gefestigtes Selbstbild mit festgelegten Einstellungen, Meinungen und Wertvorstellungen, sie erleben ihre Identität je nach Gesellschaft unterschiedlich. Impulsivität : Die impulsiven Handlungen können dem Betroffenen Schaden zufügen und treten in zumindest zwei Bereichen auf: z.B. beim Essen (Fressanfälle), beim Geldausgeben, beim Autofahren (rücksichtsloses, risikoreiches Fahren), Drogenmissbrauch, Sexualität (ungeschützter Sex). Selbstverletzung und Suizid : Etwa 3/4 aller Borderline-Betroffenen fügen sich selbst Verletzungen zu (z.B. Ritzen oder Schneiden der Haut). Außerdem wird Selbstmord angedeutet oder versucht. Etwa jeder 10. Betroffene begeht Suizid. Instabile Gefühlslage : Innerhalb von wenigen Stunden kann die Stimmung von Borderline-Betroffenen stark schwanken. Reizbarkeit, Ängstlichkeit, Depressionen und Wut sind häufig. Andauerndes Gefühl von Leere : Betroffene fühlen sich innerlich leer; sie verlangen vom Partner, dass er ihnen Orientierung gibt – wenn sie alleine sind, haben sie das Gefühl, nicht zu wissen, wer sie sind (passend zur Identitätsstörung). Wut : Heftige, unberechenbare Wutausbrüche und Schwierigkeiten, die eigene Wut zu kontrollieren treten bei Betroffenen auf. Aussetzer des Realitätsempfindens : Vorübergehend, besonders wenn Belastungen auftreten, können Betroffene psychotische Symptome zeigen. Sie empfinden die Realität nicht mehr so wie sie ist, es können z.B. paranoide Vorstellungen oder Halluzinationen auftreten.

Die Borderline-Störung bricht bei den meisten Menschen im frühen Erwachsenenalter aus. Bis zum 30. Lebensjahr sind die Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben am schlimmsten, danach stabilisiert sich der Verlauf meist. Der Verlauf der Borderline-Störung ist besser, wenn weder antisoziales Verhalten noch traumatische Erfahrungen in der Kindheit vorliegen und kein Alkohol- und Drogenmissbrauch betrieben wird.

  • Da es aber zu Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen kommt und Betroffene Schwierigkeiten haben, Ausbildungen zu Ende zu bringen bzw.
  • In ihrem Job zu bleiben, muss die Borderline-Störung behandelt werden.
  • Bei etwa 10 Prozent der Betroffenen kommt es zu Selbstmord, vor allem, wenn Drogen-, Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch stattfindet.

Ein niedrigeres Einkommen, Selbstmordfälle in der Familie und kein Zugang zu psychiatrischer Betreuung erhöhen die Suizidwahrscheinlichkeit. Zur Diagnose wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt. Zumindest fünf der oben beschriebenen Symptome müssen vorliegen, bevor die Borderline-Störung diagnostiziert wird.

Diese werden u.a. mit Selbstbeurteilungsfragebögen (wie z.B. dem Borderline-Persönlichkeits-Inventar), halbstrukturierten Interviews oder durch Fremdbeurteilung abgefragt. Bei der Diagnose wird auch darauf geachtet, die Borderline-Störung genau von anderen psychischen Störungen abzugrenzen. Oft treten neben der Borderline-Persönlichkeitsstörung auch Depressionen, Essstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen oder Substanzmissbrauch auf.

Bei der Therapie wird zumeist eine medikamentöse Therapie gemeinsam mit Psychotherapie eingesetzt. Dabei wird besonders auf weitere vorliegende psychische Störungen geachtet und diese werden mitbehandelt. Für die medikamentöse Therapie können Psychopharmaka wie Antidepressiva, z.B.

  • Selektive Serotonin- Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Neuroleptika oder Medikamente, die Stimmungsschwankungen vermindern, eingesetzt werden.
  • Bei der Psychotherapie werden mit speziellen verhaltenstherapeutischen und psychoanalytischen Behandlungsverfahren gute Erfolge erzielt.
  • Im Einzel- oder Gruppensetting lernen die Betroffenen, wie sie ihre eigenen Gefühle, Denk- und Verhaltensmuster besser wahrnehmen und regulieren können.

Für die Angehörigen von Betroffenen gibt es Einrichtungen, die ihnen im Umgang mit der psychischen Störung helfen, wie z.B. HPE Österreich.

Haben Borderliner viel Energie?

Studie über Borderline und Partnerschaft – “In meiner Jugend habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich habe Angst vor mir selbst bekommen, wenn meine Stimmung gekippt ist und ich plötzlich Wutausbrüche hatte. Dann habe ich Sachen kaputtgeschlagen – und ich hatte den Drang, mich selbst zu verletzen”, sagt Astrid (Name von der Redaktion geändert).

  1. Sie leidet an der Borderline-Persönlichkeitsstörung.
  2. Stark schwankende Gefühle sind Teil ihres Alltags.
  3. Viele von Borderline betroffene Menschen sind Grenzgänger zwischen Euphorie und Depression.
  4. In Stresssituationen kann ihre innere Anspannung zu groß werden und zu einer verzerrten Realitäts- und Selbstwahrnehmung führen.

Häufig verletzen sich Betroffene in solchen Momenten selbst, schneiden oder schlagen sich, um sich Erleichterung zu verschaffen. Doch es gibt Strategien, mit der Anspannung anders umzugehen: “Zur Beruhigung lege ich mir eiskalte Kühlpacks auf die Arme”, erzählt Astrid.

Die 33-Jährige hat gelernt, mit Borderline zu leben. Unterstützt hat sie dabei eine Psychotherapie – und ihr Partner. “Mein Freund ist mit mir durch alles hindurchgegangen”, sagt Astrid. Dabei wirkt sich Borderline besonders auf Beziehungen aus. Psychologin Annemarie Miano ist Mitarbeiterin des Exzellenzclusters Languages of Emotion der Freien Universität Berlin und untersucht in einer Studie Borderline und Partnerschaft.

“Viele Betroffene haben Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen”, sagt die Wissenschaftlerin. “Menschen mit Borderline haben einerseits etwas sehr Anziehendes an sich, sind leidenschaftlich und voller Energie. Andererseits haben sie starke Angst, verlassen zu werden und reagieren heftig auf die kleinsten Anlässe.” In einer Studie mit Paaren, bei denen die Frau von Borderline betroffen ist, sucht Annemarie Miano nach Auslösern für partnerschaftliche Probleme.

Sind Borderliner fürsorglich?

Von Angehörigen wird am meisten das manipulative Verhalten mit Tyrannisieren und Terrorisieren beklagt. Es geht dem Betroffenen aber nicht um Macht und Gewinn, sondern um Aufmerksamkeit einer fürsorglichen Person. Borderline-Betroffene haben ein grosses Bedürfnis, ihre seelische Not andern mitzuteilen.

Auf was stehen Borderliner?

Borderline-Persönlichkeitsstörung ist durch ein durchdringendes Muster von Instabilität und Überempfindlichkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen, die Instabilität des Selbstbildes, extreme Stimmungsschwankungen und Impulsivität charakterisiert. Die Diagnose wird aufgrund der klinischen Kriterien gestellt.

Die Behandlung erfolgt mit Psychotherapie und Medikamenten. Die berichtete Prävalenz von Borderline-Persönlichkeitsstörungen in den USA ist unterschiedlich. Die geschätzte mittlere Prävalenz liegt bei 1,6%, kann jedoch bis zu 5,9% betragen. Bei Patienten, die wegen psychischer Störungen stationär behandelt werden, liegt die Prävalenz bei etwa 20%.

Ca.75% der Patienten mit dieser Erkrankung sind weiblich, aber in der allgemeinen Bevölkerung beträgt das Verhältnis von Männern zu Frauen 1: 1. Belastungen während der frühen Kindheit können zur Entwicklung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung beitragen.

  1. Eine Kindheitsgeschichte mit körperlichem und sexuellem Missbrauch, Vernachlässigung, Trennung von Betreuungspersonen und/oder Verlust eines Elternteils ist bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung häufig.
  2. Bestimmte Personen können eine genetische Tendenz zu pathologischen Reaktionen auf Belastungen im Leben haben, und die Borderline-Persönlichkeitsstörung scheint eindeutig eine vererbbare Komponente zu haben.

Bei Verwandten ersten Grades von Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung ist es 5-mal wahrscheinlicher, dass sie die Störung bekommen als die allgemeine Bevölkerung. Störungen in regulatorischen Funktionen des Gehirns und der Neuropeptid-Systeme können auch dazu beitragen, sind aber nicht bei allen Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung vorhanden.

Wie verhält sich ein Borderliner nach der Trennung?

Die Scheibchenweise-Lösungs-Strategie – Dein Ex-Partner bleibt Teil deines Lebens, aber wird Stück um Stück irrelevanter für deinen Alltag. Diese Strategie steht im totalen Gegensatz zur Null-Kontakt Strategie. Ziel hier ist es, die Beziehung langsam auslaufen zu lassen,

Dies ist vor allem bei komplizierten Verhältnissen sinnvoll, wenn beispielsweise Kinder im Spiel sind. Hier wird versucht, sich langsam zu distanzieren, sich jedoch nicht vollkommen aus dem Weg zu gehen. Dabei lässt du deinen Ex-Partner zwar weiter an deinem Leben teilhaben, reduzierst aber den Kontakt auf das nötigste.

Du kannst mit ihm wichtige Dinge absprechen, aber versuchst dabei die Emotionalität auf einem Minimum zu halten. Nur so können etwaige Missverständnisse vermieden werden. Diese Strategie ist allerdings in einer Beziehung mit einem Borderliner nur schwer durchführbar, deshalb ist es hier wichtig, offen seine Grenzen mitzuteilen.

Sind Borderliner anhänglich?

Welche Typen von Borderline gibt es? – Die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, unterscheidet zwei Borderline-Typen:

  • Impulsiver Typ: Typisch für diesen Typen sind eine emotionale Instabilität und eine mangelnde Impulskontrolle. Betroffene sind aggressiv, reizbar bis explosiv und fallen durch unberechenbares Verhalten auf.
  • Borderline-Typ: Zu den oben genannten Symptomen kommen noch ein verzerrtes Selbstbild, ein dauerndes Gefühl der Leere, instabile zwischenmenschliche Beziehungen und die Neigung zu selbstschädigendem Verhalten bis hin zur Suizidalität hinzu.

Es gibt aber noch ein weiteres Modell vom amerikanischen Psychologen Theodore Millon, welches zwischen vier Untergruppen der Borderline-Störung unterscheidet, wobei die Gruppen vielmehr als Orientierung bei der Diagnose fungieren und nicht klar voneinander abgetrennt gesehen werden:

  1. Der entmutigte Borderliner: Wirkt abhängig von anderen, hohes Bedürfnis nach Zuwendung und Anerkennung, anhänglich, insgeheim starke Wut auf andere, mangelndes Selbstwertgefühl, Wut ist nach innen gerichtet, selbstverletzendes/suizidales Verhalten.
  2. Der impulsive Borderliner: Oberflächlich, langweilt sich schnell, energetisch, schnell frustriert und wütend, fühlt sich leicht missverstanden und im Stich gelassen, Kontrollverhalten.
  3. Der mürrische Borderliner: Reizbar, leicht frustriert, tendiert zu Wutausbrüchen, ungeduldig, schnell frustriert und desillusioniert, Gefühl der Wertlosigkeit, Angst vor Enttäuschung starrsinnig, trotzig, passiv-aggressiv gegenüber Menschen, die er nicht mag – liebevoll in Partnerschaften.
  4. Der selbstzerstörerische Borderliner: Selbst sein ärgster Feind, kein stabiles Selbstwertgefühl, braucht andere Menschen, um sich zu bestätigen, Angst vor dem Verlassenwerden, selbstverletzendes oder suizidales Verhalten, launisch, Bitterkeit gegenüber anderen.

Wie verhält sich ein Borderliner nach der Trennung?

Die Scheibchenweise-Lösungs-Strategie – Dein Ex-Partner bleibt Teil deines Lebens, aber wird Stück um Stück irrelevanter für deinen Alltag. Diese Strategie steht im totalen Gegensatz zur Null-Kontakt Strategie. Ziel hier ist es, die Beziehung langsam auslaufen zu lassen,

  • Dies ist vor allem bei komplizierten Verhältnissen sinnvoll, wenn beispielsweise Kinder im Spiel sind.
  • Hier wird versucht, sich langsam zu distanzieren, sich jedoch nicht vollkommen aus dem Weg zu gehen.
  • Dabei lässt du deinen Ex-Partner zwar weiter an deinem Leben teilhaben, reduzierst aber den Kontakt auf das nötigste.

Du kannst mit ihm wichtige Dinge absprechen, aber versuchst dabei die Emotionalität auf einem Minimum zu halten. Nur so können etwaige Missverständnisse vermieden werden. Diese Strategie ist allerdings in einer Beziehung mit einem Borderliner nur schwer durchführbar, deshalb ist es hier wichtig, offen seine Grenzen mitzuteilen.

Kann ein Borderliner jemanden vermissen?

„An Gefühlen stirbt man nicht!” – Gefühle aushalten lernen – Das Gefühls(er)leben beim Borderliner ist kritisch. Nicht umsonst handelt es sich um eine „emotional-instabile-Persönlichkeitsstörung”. Schwierige Gefühle wahrzunehmen und nicht abzuspalten, gehört zu den Lernprozessen, welche der Borderliner in seiner Therapie lernt.

An Gefühlen stirbt man nicht!” war der Leitsatz, den ich immer wieder hörte bei meinem Klinikaufenthalt. Doch diese zuzulassen und auszuhalten, ist für den Borderliner schwierig. Zu schwierigen Gefühlen zählen beim Borderliner viele Emotionen. Ein Vermissen des Beziehungspartners kann so unerträglich werden, dass der Borderliner lieber flüchtet (Flight) und einen Beziehungsabbruch in Kauf nimmt (dissoziative Fugue), als weiterhin dieses für ihn unerträgliche Gefühl durchleiden zu müssen.

Neben dissoziativen Gefühlen kann der Borderliner auch in paranoide Zustände fallen („sich Filme fahren”), welche schon fast einer Psychose gleichen, was er sich da in seinem Kopf zusammen „spinnt”. Das hier passende Diagnostik-Kriterium gemäß DSM 5 lautet: „Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome”).

Warum können Borderliner keine Nähe zulassen?

borderlinetrialog Versucht man, Borderline aus der Betroffenen-Perspektive zu beschreiben, ist es gar nicht so einfach, passende Worte dafür zu finden. Worte die eine Momentaufnahme davon einfangen, was es bedeutet, mit Borderline zu leben. Was Fachleute als Störung der Emotionsregulation beschreiben, ist im Alltag der Betroffenen ein permanentes Gefühlschaos, oder eine ständige Achterbahnfahrt der Gefühle.

Und was Professionelle als dysfunktionale Spannungsregulation betiteln – wie etwa Schneiden oder Drogenmissbrauch – sind für die Betroffenen verzweifelte Versuche, mit diesem inneren Chaos umzugehen. Oft geht es im Alltag für die Betroffenen darum, auszuhalten. Ein Gefühl von Identitätslosigkeit aushalten und diese ständig quälende Frage danach, „wer ist dieses,ich´ eigentlich? Die Betroffenen können auch nicht ertragen, sich im Spiegel zu betrachten.

Weil sie für das, was sie dort sehen, den allerstärksten Hass empfinden. Sie müssen die Einsamkeit aushalten, während sie sich nach Nähe sehnen – können dann die Nähe aber nicht ertragen und fürchten das Verlassen werden. Es gibt weder Flucht noch Sicherheit.

  1. Borderline-Betroffene müssen Anspannung und diese innere Leere ertragen, die wie eine subtile Bedrohung wirkt und hinter jeder Art von Leerlauf lauert.
  2. Und manchmal fühlt es sich an, als ob man durch eine unsichtbare Wand von dem Rest der Welt getrennt ist, an der man niemals teilhaben kann.
  3. Das alles ist für die Betroffenen veränderbar – dazu brauchen sie jedoch Begleiter im Alltag, die die Borderline-Störung verstehen können.Heute gibt es ein fundiertes Wissen über die Borderline-Störung.

Dank intensiver Forschung der letzten Jahre können die zentralen Probleme der Betroffenen, wie beispielsweise Probleme mit der Emotionsregulation inzwischen gut verstanden werden. Spezialisierte Behandlungskonzepte wurden entwickelt und haben die Prognose für Borderline-Betroffene deutlich verbessert.Kommen dann von Betroffenen Äußerungen, wie „kenn ich alles schon, hat mir nicht geholfen”, oder „ich schaffe es trotzdem nicht, bei mir ist es eben komplizierter”, sind die Grenzen des Verstehens schnell wieder erreicht.

Professionelle Helfer kommen dann vielleicht auf den Gedanken, die Betroffenen wollen sich nicht helfen lassen und sehen ihr hohes Engagement ins Leere laufen; Familienangehörige und Partner gewinnen manches Mal sogar den Eindruck, dass den Betroffenen die Rolle als Patientin gefällt, während die Betroffenen das Gefühl haben, nicht akzeptiert zu werden.

Hier ist für alle Beteiligten eine weitere Ebene des gegenseitigen Verstehens nötig, um nicht an Motivation zu verlieren und auch die nächsten Schritte gemeinsam meistern zu können. Der Trialog als Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Angehörigen, Fachleuten und Betroffenen, hat sich in den letzten Jahren als ein geeignetes Instrument dafür bewährt.In Familien oder Partnerschaften mit einem Borderline-Betroffenen sind Kommunikation und Beziehungen oft geprägt von heftigen Emotionen.

  • Manchmal geht gar nichts mehr; die Beteiligten können nicht mehr miteinander sprechen, ohne in Streit und in gegenseitige Schuldzuweisungen zu geraten.
  • Eine sachliche Gesprächsebene ist vielleicht nicht mehr zu finden.
  • Hilfreich kann dann sein, Abstand zu gewinnen, die Situation von außen betrachten und sich in die Lage aller Beteiligten hinein zu versetzen.
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Genau das geschieht im Trialog, wenn Betroffene, Angehörige und Fachleute (die sich zunächst nicht kennen und in keiner emotionalen Verstrickung miteinander sind) sich auf gleicher Augenhöhe zum Austausch von Erfahrungen und Wissen an einen Tisch setzen: Lernen und Verstehen über einen Stellvertreter! Mit diesem neu gewonnenen Wissen kann wieder Begegnung statt finden, es entsteht ein tieferes Verständnis für die Borderline-Störung.

Solche Trialog-Veranstaltungen gibt es inzwischen in 21 Städten im Deutschsprachigen Raum. Sie sind recht einfach zu organisieren und bei der Gründung kann auf die Erfahrungen der Borderline-Trialog Kontakt- und Informationsstelle in Nürnberg zurück gegriffen werden.Mittlerweile gibt es zahlreiche Bücher, Ratgeber, Artikel und Internetseiten über die Borderline-Störung.

Um aber zu verstehen, wie sich die Borderline-Symptome für die Betroffenen anfühlen und wie sie sich auf den Alltag auswirken, genügt es eigentlich nicht, viel zu lesen. Im Borderline-Trialog, in den dialogischen Fortbildungen und im direkten Gespräch mit den Betroffenen, kann es besser gelingen, die Borderline-Störung wirklich zu verstehen.

  1. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen der Störung, individuelle Unterschiede und völlig verschiedene Ausgangssituationen.In den nachfolgenden Texten wollen wir beschreiben, was es bedeutet, eine Borderline-Störung zu haben.
  2. Die Texte werden fortlaufend ergänzt und sind zu keinem Zeitpunkt vollständig 🙂 Angehörige.

Angehörige sind Eltern, Partner, Geschwister, Großeltern, Kinder, nahestehende Menschen und Bezugspersonen. für sie ist Borderline oft eine Wechselbad der Gefühle zwischen Verzweiflung, Wut, Ohnmacht und Liebe. Borderline ist nicht ansteckend, aber Gefühle sind es.

  1. Und die Borderline-Störung ist geprägt von starken Emotionen, denen sich Angehörige kaum entziehen Können.
  2. Häufig erleben Angehörige auf Kurz oder Lang ein ähnliches Gefühls-Chaos wie die Betroffenen selbst.
  3. Hilfreich ist oft, wenn die Angehörigen sich gut informieren, um Verhaltensweien und Reaktionen besser interpretieren zu können, und sich selbst auch Unterstützung holen.

Hier gibt es beispielsweise Vereine für, deren Bundesverband auch anbietet – ein telefonisches Beratungsangebot für Angehörige vom Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker. Wir haben hier einen Text, der eine Alltags-Szene beschreibt. Er wurde 2005 im Grenzposten (eine Zeitschrift, die aktuell nicht mehr herausgegeben wird) von einem anonymen Autor veröffentlich wurde.

im ICD – dem in Deutschland gültigem “Diagnosekatalog” – sind sämtliche Krankheitsbilder beschrieben und mit einer Kombination aus einem Buchstaben und einer Zahl verschlüsselt. Der Code für die Borderline-Störung ist F60.31.Im DSM-V, dem amerikanischen Diagnosekatalog, sind die diagnostischen Kriterien im Einzelnen aufgelistet.

Zum Nachlesen finden Sie diese in der hier eingestellten pdf-Datei. Die Kriterien sind ergänzt mit Zitaten von Betroffenen, die dem Buch “Leben auf der Grenze” von Andreas Knuf, entnommen sind. Von einer Selbst-Diagnostik allein über die Diagnosekriterien oder online-Tests aus dem Internet ist unbedingt abzuraten.

Die einzelenen Diagnosekriterien beschreiben im Grunde Erlebens- und Verhaltensweisen, wie sie jeder Mensch kennt. Nur in einer extremen Ausprägung entsteht dann ein Leidensdruck und ein Krankheitswert. Ein online-Test kann letztlich nicht erfassen, ab wann das “normale Maß” überschritten ist.Es ist auch nicht möglich, ohne den Betroffenen selbst eine Diagnose zu stellen.

Oft versuchen Angehörige anhand der Diagnosekriterien auf eine Borderline-Erkrankung des Partners oder des Kindes zu schließen.Um auf seriöse Art und Weise an eine Diagnose zu kommen, muss man eine Diagnostik durchlaufen. Hierzu braucht man einen (erfahrenen) Facharzt oder einen Psychotherapeuten.

Haben Borderliner Mitgefühl mit anderen Menschen?

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch ein tiefgreifendes Muster der Instabilität in Beziehungen, Selbstbild, Gemüt und Verhalten und einer Überempfindlichkeit gegenüber möglichen Zurückweisungen und des Verlassenwerdens.

Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung fürchten die Zurückweisung und das Verlassenwerden, zum Teil, weil sie nicht allein sein möchten. Ärzte diagnostizieren eine Borderline-Persönlichkeitsstörung anhand spezifischer Symptome, unter anderem häufig wechselnde Beziehungen, sich änderndes Selbstbild und Gemütszustand, sowie selbstzerstörerisches und impulsives Verhalten. Die Psychotherapie kann zu weniger Selbstmordverhalten führen und helfen, Depressionen aufzulösen, und Betroffenen mit dieser Störung dabei unterstützen, im Lebensalltag besser zurechtzukommen. Aber manchmal werden auch Medikamente eingesetzt, um die Symptome zu lindern.

Persönlichkeitsstörungen Übersicht über die Persönlichkeitsstörungen Persönlichkeitsstörungen sind langanhaltende, tiefgreifende Muster des Denkens, der Wahrnehmung, der Reaktion und Bezugnahme, die dazu führen, dass die jeweilige Person stark darunter leidet.

  • Erfahren Sie mehr sind langanhaltende, tiefgreifende Muster des Denkens, der Wahrnehmung, der Reaktion und Bezugnahme, die dazu führen, dass die jeweilige Person stark darunter leidet und/oder ihr Lebensalltag beeinträchtigt wird.
  • Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung tun sich oft schwer damit, allein zu sein und können sich zu selbstzerstörerischen Handlungen antreiben, um zu verhindern, dass sie allein gelassen werden.

Sie können alles Mögliche unternehmen, um ja nicht verlassen zu werden, sogar Krisen heraufbeschwören. Sie können beispielsweise einen Selbstmordversuch begehen, um damit ihren Leidensdruck auszudrücken und andere Menschen dazu zu bringen, dass sie sie retten und sich um sie kümmern.

Die Schätzungen, wie häufig die Borderline-Persönlichkeitsstörung auftritt, gehen auseinander. Sie tritt wahrscheinlich bei 2 bis zu nahezu 6 Prozent der Allgemeinbevölkerung in den USA auf. Sie wird häufiger bei Frauen als bei Männern diagnostiziert. Mit der Zeit schwinden die Symptome bei den meisten Menschen.

Häufig liegen auch andere Störungen vor. Hierzu gehören Gene und Umweltfaktoren können zur Entstehung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung beitragen. Bestimmte Menschen haben eine genetische Veranlagung, schlecht auf Stresssituationen zu reagieren, was sie empfänglicher für die Entwicklung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie für andere psychische Gesundheitsstörungen macht.

  • Außerdem tritt die Borderline-Persönlichkeitsstörung tendenziell in Familien auf, was einmal mehr dafür spricht, dass sie zum Teil vererbt sein könnte.
  • Verwandte ersten Grades von Menschen mit dieser Störung tragen ein 5-fach höheres Risiko für diese Störung als die Allgemeinbevölkerung.
  • Stresssituationen in der frühen Kindheit können zur Entstehung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung beitragen.

Viele Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung wurden körperlich oder sexuell misshandelt, von ihren Bezugspersonen getrennt und/oder haben als Kinder ein Elternteil verloren. Die Unsicherheit ihrer Bindung zu ihren Bezugspersonen trägt zu den Symptomen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung bei.

Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung wirken häufig stabiler als sie sich selbst fühlen. Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung fürchten zum Teil, dass sie verlassen zu werden, weil sie nicht allein sein möchten. Manchmal haben sie das Gefühl, dass sie gar nicht existieren, häufig dann, wenn sie niemanden haben, der sich um sie kümmert.

Sie fühlen häufig eine innere Leere. Wenn Menschen mit dieser Störung das Gefühl haben, dass sie verlassen werden, werden sie typischerweise ängstlich und wütend. Sie können beispielsweise in Panik oder außer sich geraten, wenn jemand, der ihnen wichtig ist, einige Minuten zu spät kommt oder eine Verabredung absagt.

  • Sie gehen davon aus, dass diese Fehltritte daher kommen, weil sie der Person nicht wichtig genug sind und nicht durch völlig unabhängige Umstände.
  • Sie können annehmen, dass eine abgesagte Verabredung bedeutet, dass die andere Person sie zurückweist und dass sie schlecht sind.
  • Die Intensität ihrer Reaktion spiegelt ihre Empfindlichkeit gegenüber dieser Zurückweisung wider.

Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung haben Mitgefühl für eine andere Person, aber nur, wenn sie der Meinung sind, dass diese Person immer für sie da ist, wenn sie diese brauchen. Sie wünschen sich zwar eine intime Beziehung und möchten für andere da sein, aber sie haben Schwierigkeiten, eine stabile Beziehung zu pflegen.

Sie neigen dazu, sehr hohe Erwartungen davon zu haben, wie nahestehende Personen sich verhalten sollten, und ihre Gefühle hinsichtlich der Beziehung können rasch und sehr intensiv schwanken. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung haben Probleme ihre Wut zu kontrollieren und werden häufig unangemessen und übermäßig wütend.

Sie können ihrer Wut mit bitterem Sarkasmus oder in wütenden Tiraden Luft machen. Ihre Wut richtet sich häufig gegen enge Freunde, ihre Liebespartner, Familienmitglieder und manchmal gegen ihre Ärzte, weil sich sie vernachlässigt und verlassen fühlen.

Nach dem Wutausbruch fühlen sie sich häufig beschämt und schuldig, was wiederum ihre Selbstvorwürfe bestärkt. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung neigen dazu, ihre Meinung über andere abrupt und dramatisch zu ändern. Sie können beispielsweise jemanden früh in der Beziehung idolisieren, viel Zeit mit ihnen verbringen und alles mit ihnen teilen.

Plötzlich können sie der Ansicht sein, dass sich die Person nicht genug um sie kümmert und enttäuscht sein. Dann können sie die Person entweder schlecht machen oder sogar auf sie wütend sein. Sie können in einem Moment bedürftig sein und sich im nächsten Moment darüber aufregen, dass sie schlecht behandelt werden.

Ihre Einstellung ändert sich je nachdem, wie verfügbar die anderen sind und wie sehr sie sie unterstützen. Wenn Sie sich unterstützt fühlen, können sie verletzlich und bedürftig wirken, und wenn sie sich bedroht oder enttäuscht fühlen, können sie wütend werden und andere herabsetzen. Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung könne außerdem sehr abrupt und dramatisch das Bild von sich selbst ändern, was sich darin ausdrückt, dass sie ihre Ziele, Werte, Meinungen, beruflichen Wege oder Freunde plötzlich ändern.

Die Stimmungswechsel dauern in der Regel nur einige Stunden an und selten länger als ein paar Tage. Der Gemütszustand kann sich ändern, weil Menschen mit dieser Störung ganz empfindlich auf Anzeichen von Zurückweisung oder Kritik in ihren Beziehungen reagieren.

  • Viele Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung handeln impulsiv und verletzen sich dabei nicht selten.
  • Sie können an Glücksspielen teilnehmen, unsicheren Sex haben, Fressgelüsten nachgeben, halsbrecherisch fahren, Probleme mit Substanzgebrauch haben oder zu viel Geld ausgeben.
  • Selbstmordbezogene Verhaltensweisen Selbstmordverhalten Selbstmord bedeutet Tod durch eine bewusste Selbstverletzung, die zum Tode führen soll.

Selbstmordverhalten schließt vollendeten und versuchten Selbstmord und Selbstmordgedanken ein. Selbstmord. Erfahren Sie mehr, unter anderem Selbstmordversuche und -drohungen und Selbstverletzung Nichtsuizidale Selbstverletzung Nichtsuizidale Selbstverletzung beschreibt sich selbst zugefügte Handlungen, die Schmerzen oder oberflächliche Schäden verursachen, jedoch nicht zum Tod führen soll.

  1. Obwohl es Überschneidungen.
  2. Erfahren Sie mehr (z.B.
  3. Indem sie sich selbst ritzen oder verbrennen), treten sehr häufig auf.
  4. Obgleich viele der selbstzerstörerischen Handlungen nicht mit der Absicht durchgeführt werden, ihr Leben zu beenden, ist das Risiko für Selbstmord bei diesen Menschen 40-mal höher als in der Allgemeinbevölkerung.

Ungefähr 8 bis 10 Prozent der Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung sterben durch Selbstmord. Dieses selbstzerstörerische Verhalten wird häufig durch Zurückweisung, subjektiv wahrgenommenes Verlassen oder durch Enttäuschung von jemand, der ihnen nahesteht, ausgelöst.

Betroffene können sich auch selbstverletzen, um damit auszudrücken, dass sie schlecht sind, oder um sich selbst spüren zu können, wenn sie sich selbst gegenüber fremd oder leer fühlen (sogenannte Dissoziation Depersonalisations-/Derealisationsstörung Unter Depersonalisations-/Derealisationsstörung versteht man ein anhaltendes oder immer wiederkehrendes Gefühl, vom eigenen Körper oder Denken (Depersonalisation) und/oder von der eigenen Umgebung.

Erfahren Sie mehr ). Manchmal neigen Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung zu Selbstbeschädigung, um damit von schmerzhaften Gefühlen abzulenken. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung gehen häufig gegen sich selbst vor, wenn sie ein Ziel fast erreicht haben, damit andere den Eindruck gewinnen, dass sie mit großen Mühen zu kämpfen haben.

Ärztliche Beurteilung auf der Basis spezifischer Kriterien

Damit Ärzte die Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung stellen können, müssen die Betroffenen in der Vergangenheit instabile Beziehungen, ein wechselndes Selbstbild und Gemütszustand und impulsiv gehandelt haben, was sich in mindestens fünf der folgenden Handlungen ausdrückt:

Sie unternehmen verzweifelte Versuche, nicht verlassen zu werden (tatsächlich oder eingebildet). Sie unterhalten instabile und intensive Beziehungen, die zwischen Idealisierung und Herabsetzung der anderen Person schwanken. Sie ändern häufig ihr Selbstbild oder ihre Ansichten über sich selbst. Sie handeln auf mindestens zwei Gebieten, bei denen sie sich schaden können, impulsiv (wie z.B. unsicherer Sex, Fressgelage oder rücksichtsloses Fahren) Sie neigen immer wieder zu selbstmordbezogenem Verhalten, unter anderem versuchen sie, Selbstmord zu begehen oder drohen damit oder verletzen sich selbst. Sie haben einen raschen Stimmungswechsel, der in der Regel nur einige Stunden anhält und selten länger als einige Tage andauert. Sie fühlen dauerhaft eine Leere in sich. Sie werden unangemessen und sehr wütend oder haben Probleme ihre Wut zu kontrollieren. Sie haben vorübergehend paranoide Gedanken oder schwere dissoziative Symptome (ein Gefühl, nicht da oder sich selbst entfremdet zu sein), die durch Stress ausgelöst werden.

Außerdem müssen die Symptome bereits früh in der Kindheit begonnen haben. Bei den meisten Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung verbessern sich die Symptome mit der Zeit und verschwinden häufig ganz. Allerdings bedeuten diese Verbesserungen nicht, dass sie deshalb eine stabile Beziehung oder ein festes Arbeitsverhältnis aufrechterhalten können.

Psychotherapie Medikamente

Um eine Borderline-Persönlichkeitsstörung wirksam behandeln zu können, ist es wichtig, dass Begleiterkrankungen ebenfalls erkannt und behandelt werden. Die Behandlung umfasst eine Psychotherapie und bestimmte Medikamente. Die hauptsächliche Behandlung für eine Borderline-Persönlichkeitsstörung besteht in der Psychotherapie.

Dialektisch-behaviorale Therapie Systems training for emotional predictability and problem solving (STEPPS) Mentalisierungsbasierte Psychotherapie Transference-focused Psychotherapy (Übertragungs-fokussierte Psychotherapie) Schematherapie Allgemeines psychiatrisches Management

Die dialektisch-behaviorale Therapie besteht aus wöchentlichen Einzel- oder Gruppensitzungen und einem Therapeuten, der auch telefonisch erreichbar ist. Der Therapeut fungiert als Verhaltenstrainer. Damit sollen die Betroffenen unterstützt werden, geeignetere Maßnahmen zur Stressbewältigung zu finden, zum Beispiel dem Drang zu selbstzerstörerischem Verhalten zu widerstehen.

  • STEPPS umfasst wöchentliche Gruppensitzungen, die 20 Wochen dauern.
  • Die Betroffenen lernen Wege, Ihre Gefühle zu kontrollieren, mit ihren negativen Erwartungen umzugehen und sich besser um sich selbst zu kümmern.
  • Sie lernen beispielsweise, sich von dem zu distanzieren, was sie im Moment fühlen.
  • Sie lernen, sich Ziele zu setzen, keine illegalen Drogen zu nehmen und ihre Ess-, Schlaf- und Bewegungsgewohnheiten zu verbessern.

Die Betroffenen werden zudem gebeten, sich ein Team aus ihren Freunden, Familienmitgliedern und medizinischen Fachkräften zusammenzustellen, dass sie unterstützt und bereit ist, ihnen beizustehen, wenn sei in einer Krise stecken. Mentalisierung bezieht sich auf die Fähigkeit der Betroffenen, ihren eigenen Gemütszustand zu rekapitulieren und zu verstehen (was fühlen sie gerade und warum) als auch den Gemütszustand der anderen.

Effektiv ihre Gefühle kontrollieren (z.B. sich zu beruhigen, wenn sie sich aufregen) Verstehen, wie sie selbst zu den Problemen und Schwierigkeiten mit anderen beitragen Rekapitulieren und verstehen, wie andere Menschen denken und fühlen

Sie hilft ihnen also dabei, anderen mit Mitgefühl und Verständnis entgegenzutreten, was wiederum anderen hilft, sie zu verstehen und sie zu unterstützen. Transference-focused psychotherapy konzentriert sich auf das Zusammenspiel von Person und Therapeut.

  • Der Therapeut stellt Fragen und hilft dem Betroffenen dabei, die überzogenen, verzerrten und unrealistischen Selbstbilder und Reaktionen in verschiedenen Situationen zu analysieren.
  • Dabei liegt der Fokus eher auf dem tatsächlichen Moment (also auch, wie die Person sich gegenüber dem Therapeuten sieht) und weniger auf der Vergangenheit.

Wenn beispielsweise eine schüchterne, ruhige Person plötzlich sehr feindlich und streitsüchtig wird, kann der Therapeut fragen, ob der Betroffene diesen Wechsel in den Gefühlen bemerkt hat und dann die Person darum bitten, darüber nachzudenken, wie die Person den Therapeuten und sich selbst gesehen hatte, als sich die Lage veränderte.

Den Betroffenen in die Lage zu versetzen, dass er ein stabileres und realistischeres Empfinden über sich selbst und andere entwickelt Dass der Betroffene lernt, sich auf vernünftigere Weise auf andere zu beziehen, indem er sich in die Lage des Therapeuten versetzt

Schematherapie konzentriert sich auf die Identifikation von unangepassten (maladaptiven) Denkmustern, Gefühlen, Verhaltens- und Umgangsweisen (sogenannte Schemata) und Ersetzen von negativen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen durch positivere. Das allgemeine psychiatrische Management wurde für den Allgemeinarzt und weniger für den Spezialisten konzipiert.

  • Es umfasst eine einmal wöchentliche Einzeltherapie und manchmal Medikamente.
  • Um die Eigenständigkeit zu fördern, konzentriert sich diese Therapie auf die Verbesserung von Beziehungen.
  • Sie bringt Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung auch bei, wie sie sich ihre Symptome erklären können und was die Ziele und die erwarteten Ergebnisse der Behandlung sind.

Eine supportive Psychotherapie ist ebenfalls nützlich. Das Ziel des Therapeuten ist es, eine emotionale, ermutigende und stützende Beziehung mit dem Betroffenen aufzubauen und ihm auf dieser Basis dann bei der Entwicklung von Verteidigungsmechanismen, besonders in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen, zu entwickeln.

  • Allerdings können supportive Therapien allein die dringenderen Probleme einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (wie z.B.
  • Das Selbstmordverhalten und die Selbstverletzung) nicht so wirksam lösen wie andere, speziell für Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelte Psychotherapien.
  • Bei Bedarf können Medikamente zur Behandlung spezifischer Symptome eingesetzt werden.

Zu diesen Medikamenten zählen: Allerdings sind SSRI bei Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung nur mäßig wirksam. HINWEIS: Dies ist die Ausgabe für Patienten. ÄRZTE: DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN Copyright © 2023 Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA und seine verbundenen Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.

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